Falklands To South Georgia

#16 Rock&Roll Über Den Ozean

Die Europa lag ganz ruhig vor Anker, es war eine sehr entspannte Nacht. Die Sonne schien wieder. Und nach dem Frühstück gab es kein Meeting. Wir gingen gleich über zum Vorbereiten der nächsten Stunden. Es wird stürmisch, das war auch hier in der Bucht zu spüren. Die Fangnetze und Sicherheitsleinen wurden angebracht und wir entfalteten die lower und upper topsails. Ich war wieder auf den Rahen. Das geht jetzt schon ganz gut und machte richtig Spaß. Wieder Einpacken wird weniger lustig, besonders im Wind. 


Der Anker wird gelichtet, Janke bläst kurz das Schiffshorn, wir verlassen die Bucht.... Doch dann - Holla, die Waldfee! Da wehte aber plötzlich ein ganz anderer Wind! Die Segel wurden gesetzt. Wellen rauschten immer wieder über das Deck. Jetzt war der Foremast dran. Das Foremain wurde entpackt.

Ich war auf der Leeseite. Rock&roll auf den Rahen, olala! Als ich wieder unten war, musste ich erstmal aussetzen und den Gleichgewichtssinn und den Magen zur Ruhe kommen lassen. Nein, mein Frühstück hab ich nicht wieder gesehen. Alles gut. Aber die ersten gelben Eimer machten schon wieder die Runde. Und, ich war den ganzen Vormittag draußen, viele andere auch…doch es gibt auch auf der Europa ein paar Gesichter, die siehst du immer zuerst an der Keksdose oder beim Essenausschank, aber nie an den Leinen. Kreuzfahrer eben, keine Segler!


Um 12 begann das Wachsystem wieder. Red war wieder am Start. Fair enough, wir durften ja auch vor den Falklands als erste aussetzen. Harness war überall Pflicht! Ich war im Lookout, die Wellen rockten das Schiff und es ging auf und ab, rechts nach links… Rock&Roll! So krass hatten wir das noch nicht alles zusammen. Zum Lunch gab's superleckere Chicken soup, obwohl man sich gerade heute eine von den etwas sämigeren, etwas dickeren gewünscht hätte, rein von der Balance, man hat ja schon mit sich selbt genug zu tun und dann auch noch die Suppe. Man muss das rolling schon gut timen. Trotzdem hatte ich plötzlich einen schwapp Suppe auf der Hose. Doch hey, die ist ja wasserdicht. Was für ein Glück. Hehe. 


Ab jetzt ist Cathy unser watch Leader und macht den Plan. Jetzt gab es colour coding, ich hatte ein rotes H, und musste am Steuer zwischendurch ablösen, bis die Eingeteilten vom Lunch zurück waren. 

Oha, das Steuer war ein bockiges Pferdchen in den Bedingungen. Und 15 oder 20 Grad Off zu beiden Seiten war keine Seltenheit. Ich war froh, dass ich nur ein paar Minuten hier hatte Halleluja!

Nach der Wache ging ich unter Deck und zog die Layer aus. Das ging nur im Sitzen auf dem Fußboden. Heute morgen war schon meine Schublade raus gerollt, die musste ich bisher ja nicht sichern, aber nun war das nötig, ich saß also auf dem Boden und rutschte tatsächlich die ganze Kabinenlänge hin und her. What fun! Auch zur Toilette gehen war ein Spaß und dauerte ewig. Timing ist alles.

Warte den richtigen Zeitpunkt ab, jede Welle ein Layer weniger und dann kann's los gehen. Alles wieder anziehen dauerte noch länger, bis endlich wieder alles saß. 


Liz ging es instant wieder ganz schlecht. Sie liegt über mir. Ich geh mal besser wieder ihren Eimer leeren, das kann sie kaum alleine tun bei den Wellen.


Im Deckhaus lagen zwei Strings eines Seils. Da probierte ich doch gleich mal einen Grommit. Ging ganz gut bis auf das Ende, da half Clara aus. Die übrigen Enden schnitten wir mit einem Schweizer Taschenmesser ab. Und das gehörte natürlich Vanessa, wem sonst, als unseren Swiss Girls.


Zum Dinner gab es Dutch Sauerkraut und Melone. Janke kam mit einer neuen Karte zum 8 o'clockie - links oben in der Ecke waren die letzten Inseln der Falklands und eine Armlänge später östlich war South Georgia. Wir machten heute 80 SM, bis South Georgia sind es noch etwa 700 SM as the birds would fly. Aber das wird eher etwas länger für uns. Wir hatten heute geschätzt 5 m Swell, darum erinnerte sie uns noch einmal daran, dass der Harness nicht nur getragen werden soll, sondern dass wir uns auch immer einklinken sollen. Jordi ergänzte den Plan A für morgen. Lessons start again.

Morgen über Albatrosse, übermorgen die Wiederholung, für die Wache, die sie nicht hören konnte. Außerdem Segeltraining und die beiden Fotografen werden auch bald wieder etwas machen. 


Bis Mitternacht hatten wir Wache. Es gab einen Sonnenuntergang wie beim König der Löwen Musical, so in verschiedenen Schichten gelborangerot. Das Steuer war jetzt leichter zu bedienen als zum Mittag und der Lookout war einfach nur Spaß mit Wellenreiten. Wir steuern fast gerade nach Osten, 085, links neben uns Orion, rechts neben uns das Kreuz des Südens. Eigentlich war das Ruder stabil, aber plötzlich war ich einmal 30° Off, und konnte die Europa nicht schnell genug zurück bringen. Da kam Janke doch kurz aus ihrer Kabine gesprintet. I am so sorry. 


Auf dem letzten Ausguck, also kurz vor Mitternacht, sah ich ein Licht am Horizont und meldere es Janke. Sie konnte nichts auf dem Radar finden. Aber ich sah inzwischen mehr - der Mond ging gerade auf. So schön!

Ein wundervoller Tag, mit Arbeit in den Masten, mit Sicherheitsseile spannen, mit dem Sonnenunter- und Mondaufgang konnte am besten mit einer Suppe beendet werden - und ja, unten gab es tatsächlich noch ein Tässchen Hühnersuppe. Das tat gut vor der Nacht.

#17 Richtig Speed

8-12, kurzes Frühstück, draußen ist es ziemlich feucht. Aber der Wind rockt das Schiff nicht mehr ganz so stark. Wir liegen jetzt eher auf der Steuerbordseite, Kurs irgendetwas zwischen 085 und 100, es ändert sich immer mal. Es wird auch zunehmend feuchter. Nicht nur gelegentliche Shower auf dem Deck und regelmäßiges Deckwash durch Wellen, es regnete auch. Zum Birdwatch bin ich nicht gegangen, die Klamotten mussten erst einmal trocknen. Heute waren ohnehin nicht so viele unterwegs. Die Lunch Suppe passte heute super zur Farbe meines Pullovers, dazu leckeres Brot. Fantastisch! 

Die Schräglage und das Wellenreiten ging weiter. 16-20 waren wir wieder dran. Robert und Julius fielen wieder aus. Julius versuchte es wenigstens und saß an Deck, sah aber nicht gut aus, Robert erscheint gar nicht erst. 
Steuern war nun etwas leichter, sie lag recht stabil, die meiste Zeit wenigstens. Ein paar Segel haben wir verändert, etwas gebraced, ropepulling hier und da. Der lookout war sehr feucht. Wellen schwappten mehrfach. Und als es uns durch den Wind und die Nässe so richtig kalt wurde, kamen ein paar Hourglass dolphins vorbei um uns aufzumuntern. Das war toll. 

Zum Dinner gab's Nudeln und leckere Soße mit Hühnchen. Als Dessert wieder applecrumble. Delicious!

Zum 8 o'ckockie gab's good News, wir hatten heute richtig speed gemacht, 170 SM! Krass. Ein Drittel des Weges nach South Georgia ist damit geschafft. Doch, die nächsten Wetter- und Windkarten mögen die Euphorie etwas eindämmen. Mag sein, dass wir etwas längere Wege brauchen, um den einen oder anderen günstigen Wind zu erwischen. Bald überqueren wir die antarktische Konvergenzzone, dann wird es auf einen Schlag kälter und wir dürfen keinen Bio Müll mehr über Bord werfen, da das Schutzgebiet ist. Heute hatte das Clara noch einmal getan.
Die Frage nach Heizung wurde laut, doch die wird noch nicht zentral angemacht. Nur wenn die Klamotten richtig nass sind, können unter Deck einzelne Heizstränge angemacht werden. Das Heizen überlassen wir dann lieber den ganz kalten Tagen im antarktischen Sommer.

Jordi hatte neue Hefter zum Lesen vorbereitet. Morgen beginnt auch wieder die Bio Security, alles wieder aussaugen und gründlich sauber machen. In South Georgia werden wir ganz sicher gecheckt.
 
Na dann ab ins Bunkie, um vier geht's wieder raus.
Blinder Passagier an Bord
Blinder Passagier an Bord

#18 Ruhe Vor Dem Sturm

4-8 war es schon hell, die Sonne ging auch bald auf. Es war fast windstill, Wellen gab es nur kleine. Herrlich am Lookout und Steuern - im Vergleich zu den letzten Tagen. Wenn ich nicht dran war, nähte ich einen Saum um die Löcher, die ich in meine neuen Handschuhe geschnitten hatte, um sie irgendwie fest zu machen. Robert und Julius waren noch nicht einsatzfähig, aber Cathy hat gut geplant. Zwei sind immer frei, die im Notfall einspringen können. 


Little breakfast und noch ein bisschen ins Bunkie, bis es halb 11 zu “Working with Albatrosses” ging. Jordi erzählte, was und wie sie mit Albatrossen in einem Fjord auf Feuerland gemacht haben. Eigentlich sind Albatrosse ja nicht auf dem Festland unterwegs, sie brauchen es stürmisch, um gut zum Flug zu starten. Und das ist es hier auch. Sie haben sie beringt, Blutproben genommen, Eier und Küken gezählt, konnten auch ganz dicht ran. Und sie untersuchten, was sie so vom Meer mitbrachten, indem ein Tierarzt sie mit warmen Wasser füllte, Vogel umdrehen und Eimer drunter - alles wird ausgebrochen. Hier konnten sie das machen, weil der Fjord genug Futter bot, und sie nach einem Tag wieder zurück waren, ihre Küken aber 3 Tage ohne Futter auskommen können.


Danach gab es draußen ein wenig sail Work zu erledigen. Das machte Spaß, es war wunderbare Sonne, es war trocken. Klasse. Im Deckhaus hab ich den Falklandsticker angenäht, dann war es auch Zeit für den nächsten Lookout. Inzwischen war es wieder grau, die Sonne weg, aber das Meer spiegelglatt, aber trotzdem rolling. Mit Vanessa probierte ich, Gleichgewicht zu halten. Die Crew hat ja immer magnetische Schuhe an, wie es scheint, Janke stand heute an Deck und neigte sich vor und zurück, mit geschlossenen Füßen, wie ein Zeiger pendelte sie hin und her, unglaublich. 

Da der Wind einschlief, holten wir das Royal und T’gallant ein. Dan war wie ein Maler, der die letzten Striche seines Gemäldes machen wollte. “Und hier noch ein kleiner Lichtpunkt, und da etwas mehr Schatten..fertig.” auf Bootsprache übersetzt hieß das - hier noch etwas bracen, da noch ein Rope ziehen und hier auch noch mal..perfekt! - wir waren entlassen.


Nach unserer Wache wurde es zunehmend rauher. Cécile machte an Deck Sailtraining. Alle ropes und Pins… so langsam machen sie Sinn und ich kann mir die Namen merken. Step by step wenigstens. Schnell reagieren und die sheets, clews and bunts und den hailyard fürs Royal finden ist eine ganz andere Sache. Da Dan sehr unglücklich war, dass wir unter Motor fuhren, wollte er ein paar Segel setzen, denn der Wind nahm langam wieder zu. Also gleich mal anwenden, was wir gerade gelernt haben. Und ruckzuck sind zwei Stunden rum, ohne dass du es merkst und es ist Dinner time. Heute gab's Chili con carne und Pudding mit frischen Erdbeeren.


Heute war der erste Dezember, und die weiße Tafel im Deckhaus lachte mich einfach so an. Ich zeichnete ein erstes Türchen. Was wäre Dezember ohne einen Weihnachtskalender! Ein Pinguin mit Santa-Hut auf einer Eisscholle unter dem Kreuz des Südens.

Zum 8 o'clockie wurde er dann aber weg gewischt von Jordi und alle so: “ :( aaawwww!”  

Obwohl es so ruhig schien haben wir heute 120 SM gemacht. Der halbe Weg ist geschafft. Morgen kommt ein dicker Sturm. Jordi grinste schon wieder so “Ha, wer heute im ruhigen Wetter nicht seine Biosecurity gemacht hat, dann viel Glück morgen bei 40 Knoten Wind und Wellen!” 

Mandatory für morgen ist auch ein Video über South Georgia, kommentiert von David Attenborough. 


Drei Stunden Bunkie und dann geht's wieder raus.


#19 Der Erste Eisberg

0 - 4, wir geben alles! Auf einmal war der Sturm da und rockte das Schiff erneut. Der Regen peitschte uns quer ins Gesicht zusammen mit reichlich Gischt. Drei Sekunden draußen und du warst klatschnass. Wir starteten mit Lookout, Jordi und Cri holten das outer jib ein, wir halfen mit. Es dauerte lange, bis sie es verpackt hatten. Nach unserer Ablösung waren sie am Desmond zugange. Auch hier wurde jede Hand gebraucht, das riesige Segel war ja auch klatschnass und schwer und flappte im Wind. Also schnell zupacken. Da es senkrecht und parallel zum Mast verpackt wird, muss man auch kräftig gegen die Schwerkraft arbeiten. Jordi hat schön geflucht, bis er es endlich fertig hatte. Schon war auch wieder eine halbe Stunde rum. Weiter ging's am Steuer. Trotz des Sturms war es ziemlich gut zu bewegen und zu händeln. Die Wellen schlugen immer höher und der lookout wurde auch aufs poopdeck verlegt.
Robert fiel mittendrin wieder aus. Der Rest hielt sich wacker. 
Was für ein Ritt heute Nacht. Trotzdem bereue ich keine Sekunde! Diese Reise ist einfach wunderbar! Ab ins Bunkie.

Frühstück hab ich ausgelassen. Halb Elf war Fotografie Technik Vortrag. Hab ich ja schon alles mal gehört, trotzdem bin ich immer noch so unsicher und schwimme auf Automatik-mode. Not very professionell. Danach ging ich zum Biosecurity Check. Alles gut. Inzwischen hat man ja Übung.

Zum Lunch gab es Gemüsesuppe mit Fleischklößchen. Der Lookout auf der 12-14 Wache war richtig toll. So schöne Wellen, das reinste Balance-workout! Viele Prions und ein paar Albatrosse flogen um den Bug, beim Eintauchen in die Welle wurden fast die Fangnetze nass gemacht.

Das Attenborough Video war schön und stellte die Insel und die Tierwelt dar, auch was passiert, wenn die Biosecurity nicht so ernst genommen wird. Zur Coffee time saß ich in der Poker Corner und Seba und Johnny kamen mit dem Mate Set dazu. Na das war der richtige Moment mal zu fragen, was das Geheimnis dahinter ist. Alles, zwischen Gewohnheit und Gemütlichkeit, zwischen alleine genießen oder mit Freunden teilen, es dauert länger als eine Tasse Kaffee und lässt sie einfach ein wenig ins Plaudern kommen. Seba kommt aus Patagonien, hat ein Haus. Johnny will eine kleine Hütte bauen. Sasha kam dazu, hat gerade einen Auszug hinter sich und ist erstmal hier Zuhause. Dann kam Niels noch dazu, der sich 2 Jahre lang ein riesen Haus gebaut hat, dann eine Weile drin gewohnt hat und es schließlich verkaufte, um nun um die Welt zu reisen. Spannende Geschichten! 

Inzwischen waren beide Türen zum Main Deck verschlossen. Wellen crushten darüber. einige sehr beeindruckende Videos und Fotos wurden geschossen und die Crew holte ein paar Segel ein, wurde dabei heftig von Wellen getroffen. Thom konnte seine Stiefel ausgießen.

Zum Dinner gab's Kartoffelbrei mit Bohnen und Kotlett. die Heizung war an, das war sehr angenehm.
 
Heute haben wir gut Meilen gemacht, sind aber einen kleinen Bogen gefahren und haben die Konvergenzzone überschritten, das Wasser ist nur noch 4° C, spürbar kältere Luft. Und - der erste Eisberg wurde gesichtet. 

Die 20-24 Wache war ok, kein Regen mehr, kaum splashes, außer einem dicken direkt von hinten. Das Maindeck war aber gesperrt, zu viele Wellen, die Türen waren zu, wir mussten immer unten lang und durch das Castle oder die Brücke nach draußen. Und es war wirklich kalt, da musste noch eine Jacke unter die Wind- und Segeljacke…brrr. 

Orion machte wieder neben uns Kopfstand, und das Kreuz lag auf der anderen Seite vom Schiff. Steuern war ein kräftiger workout, Lookout heftig kalt und stürmisch.
Von nun an haben wir nachts headlights an, die das Meer kurz vor dem Bug erleuchten. Bei den Wellen heute sah man echt nicht weit, da durfte kein Eisblock im Wasser schwimmen, den würde man nicht rechtzeitig sehen.
Erste Eisberge...und viele folgten...
Erste Eisberge...und viele folgten...

#20 Shag Rock

8 - 12, von alleine rechtzeitig aufgewacht, kurzes Frühstück, und dann raus in die Sonne - die Türen zum Maindeck waren wieder offen, der Sturm war vorbei. Die meisten Rah-Segel waren gesetzt. Der Wind kam nur mäßig. Der Motor half nach. Die Sicht war großartig, auf die rollenden Wellen, die flinken Prions, zwei Buckelwale passierten uns ziemlich nah an Steuerbord. Die Ruhe nach dem Sturm. Und ganz sicher auch die Ruhe vor dem nächsten. Für den Moment war es wunderbar.

Nach 10 Uhr kam ein Eisberg in Sicht und bald auch Shag Rocks, drei große Felsen, auf denen Kormorane und ein paar andere Vogelarten nisten. Von unserem Blickwinkel erinnerten sie von der Form her ein bisschen an Monument Valley und waren bedeckt mit grau-weiẞen “Material”, nein, kein Eis, alles Guano. Langsam zogen wir an ihnen vorbei. Immer wieder gab es mal einen Wal-Blas, aber keiner kam näher zum Schiff. 

Zum birdwatching kamen ein paar seltene Vögel vorbei, Jordi war begeistert über den Gray headed Albatros, den kleinen weißen eleganten Snow Petrel und einen weiteren, den er erst einmal im Buch nachschauen musste. 
Zum Lunch wurden wir mit Suppe und Hotdog verwöhnt. Nur drei Stunden bis zur nächsten Wache, also mal kurz ins Bunkie und die Füße aufgewärmt. 
16 - 20, zu Beginn unverändert Sonne und sanfte Wellen, die Shag Rocks sind nun achtern, vor uns tauchen mehr Eisberge auf. Die großen sieht man auch auf dem Radar, die kleineren nicht, und die können gefährlich werden, denn schon ein 1x1x1m Block = 1 t Gewicht, kann uns ein mächtiges Loch in die Seite schlagen. Bald zog sich der Himmel zu, wir braceten den Mainmast und änderten leicht den Kurs. Die Eisberge am Horizont sehen interessant aus, aber auch nicht genau auszumachen, ob es eine zusammenhängende Masse ist oder doch schon auseinander gebrochene Einzelteile. Ein Gentoo sprang durchs Wasser und tauchte mehrfach auf zum Luftholen. So ein kleiner Flitzer! 

Zum Dinner gab es Reis mit Chicken Madagascar und ein leckeres Stück Brownie.

Zum 8 o'clockie kamen draußen Buckelwale ganz nah, doch niemand bewegte sich, weil das ein guter Trick war, einen guten Sitzplatz zu ergattern, wenn alle raus flitzen. Um Shag Rock war es ca 70m tief, also sehr flach. Darum war hier auch viel Wildlife zu erwarten. Die Wassertemperatur lag nun bei 3,4°C, die Luft bei 5°C, auch wenn es durch die Sonne sehr angenehm war.

Plan A für morgen, wenn alles gut geht, sollten wir South Georgia am Abend/Nacht erreichen. Wir ändern auch die Zeit, eine Stunde vor, auf -2 UTC. Dann werden die Wachen wieder ab 20:00 ausgesetzt und Jordi wird einen mandatory Talk über SG halten. Heute gab es schon mal für jeden ein Buch über SG. 
Ab 5./6. Soll es wieder stürmisch werden, mal sehen, was dann landungsmäßig geht. Wir sind aber im Moment das einzige Schiff, das SG besucht, die Fram ist morgen fertig mit ihren Landings und fährt dann weiter in die Antarktis. 

Da alle gestern auf eine Fortsetzung des Kalenders gehofft hatten, machte ich das heute wieder - Pinguin, der von außen durch das Bullauge schaut. Pinguine sind toll! Auch dieser zauberte Lächeln auf die Gesichter.

Da es relativ ruhig war, duschte ich lieber noch einmal.
A shag/Kormoran mit Nestmaterial (ja, das war schon auf den Falkland Islands)
A shag/Kormoran mit Nestmaterial (ja, das war schon auf den Falkland Islands)

#21

4 - 8, ich war gefühlt die ganze Nacht wach. Keiner brauchte mich zu wecken. Es war wirklich kalt draußen. Die white watch hatte die Nacht auch noch Regen und weil die Eisberge und growler immer mehr zunahmen, wurden die Royals und T-gallants eingeholt. Luya hatte Wale neben sich, hörte sie atmen und singen. Magisch. Wir hatten noch nicht das Glück. Aber es kommen ja noch ein paar Tage. 

Die ersten growler wurden nicht gleich wahrgenommen, das braucht besonders in der Nacht etwas Übung, und die blue watch wurde von der Crew unterstützt. 


Bei uns war es schon hell, wenigstens konnte man sie dann gut sehen. Die ersten Eisberge gestern wurden noch fotografiert, heute zuckte keiner mehr eine Kamera, es waren einfach viele. Und sie bringen Kälte mit sich. Der Wind war scharf und dazu ging noch die Sonne auf. Wir segelten genau drauf zu. Da konnte man auch schlecht growler sehen. Einmal poppte ein doch recht großer ziemlich nah am Schiff auf. Die Strömung muss ihn nach unten gezogen haben, und jetzt kam er hoch, zum Glück neben und nicht unter oder direkt vor uns. 

Ich malte ein neues Weihnachtskalender-Fenster an das Whiteboard. Es wurde schon erwartet. Im Laufe des Tages wurden noch mehrere Ergänzungen gemacht. Einfach toll, die Dynamik auf dem Schiff. Egal, ob es das ist, oder die Musik…

Kyle bemerkte, dass seine teuren Hosen auf der Innenseite an beiden Beinen einen kleinen Schlitz hatten und da etwas rausstaubte, wenn er sich setzte. Selbst wenn der Schlitz vielleicht eine Funktion haben sollte, weil er so gleichmäßig auf beiden Seiten war, das Rausstauben war auf keinen Fall normal. Wir klebten das erstmal mit Ducktape zu.


Kurzes Frühstück und kurzes Napchen, bis es halb Elf und Zeit für den Talk “working with whales” mit Jordi war. Dieses Mal erforschten sie die Buckelwalpopulation, die nicht wie alle anderen aus dem warmen Norden um den Äquator herum sich paarten und ihre Jungen bekamen und zum Fressen in die Antarktis wanderten, sondern eine kleine Population im chilenischen Channel. Die kehrten immer wieder da hin zurück und sie paarten sich am Äquator meist nur mit walen, die auch in den Channel schwammen, das hatten die Genetiker heraus gefunden. Dort hatten sie andere Gewohnheiten entwickelt, und fraßen auch etwas anderes. Normalerweise gehen sie auf Krill, doch die im Channel haben Sardinen für sich entdeckt. 


Sie waren mit die ersten, die vor 20 Jahren damit begonnen hatten, die Wale zu kartografieren und zu benennen. Damals noch mit Film und Bleistift und Zeichenpapier, es gab noch keine Datenbanken um zu sehen, ob man den gleichen Wal schon mal aufgenommen hatte, musste man viele Wale und Zeichnungen checken. Heute macht das natürlich eine Software und AI. 


Für die Beobachtung der Wale wurde Jordis Team in ein Zodiac gesteckt, wo sie oft bis zu 8 Stunden auf sich gestellt waren mit Fotos schießen, Hautproben sammeln usw. Fotos brauchen sie bei Buckelwalen vom “Buckel”, also der kleinen Rücken”Flosse”, die eher wie ein Kamelhöcker gebaut und mit Blubber gefüllt ist, und natürlich von der Unterseite der mächtigen Schwanzflosse. Und da muss man geduldig sein. Wenn das Foto im Kasten war, kam das Gewehr zum Einsatz, natürlich schossen sie mit modifizierter “Munition”, mit einer Art Dartpfeilen, die etwa 1cm² Hautprobe nahmen und schwimmen konnten. Natürlich gefiel das dem Wal nicht und er tauchte so schnell wie möglich ab. 

Einmal wurden sie von Touristen in vielen Zodiacs umringt, weil sie ja “Wale erschießen”, da musste Jordi dann einen Vortrag auf deren Schiff halten und erklären, was sie hier taten.


Ein anderes Mal saßen sie auch im Zodiac und bemerkten, wie sich langsam ein Kreis aus Luftblasen um sie herum bildete…und kaboom - der Wal tauchte direkt unter ihnen auf und kippte das Zodiac um. Die ganze Ausrüstung ging flöten und die Crew im eiskalten Wasser baden. der Wal wollte nur seinen Krill. 


Wow, das war wieder eine sehr spannende und unterhaltsame lecture. 


Zum Lunch gab es burritos und Blumenkohlsuppe, danach war unsere letzte Wache vor South Georgia. Draußen  tummelten sich Wale und Fellrobben. Es war sonnig, aber sehr kalt. Und die Eisberge nahmen zu. Ich hatte nur einmal lookout diese Wache und konnte so noch einmal zur lecture mit Jony gehen, der noch einmal die Arten wiederholte, die wir schon gesehen hatten. 


Im Deckhaus war es den ganzen Tag kalt. So viel Tee kann man gar nicht trinken. Ich checkte Fotos und las im South Georgia Buch, während die White watch noch ihre Pflicht tat. Ein Kriegsschiff

patrullierte uns für eine Weile. Wir sind ja die einzigen im Moment hier, da kann man ja mal gucken kommen. 


Zum Dinner gab's Spaghetti Bolognese und zufällig konnte ich noch ein Foto machen von den vielen 500g Packs, bevor sie im Wasser landeten. Für 50 Mann kochen ist schon eine Hausnummer! Und als Dessert gab es eine mächtige Kokosmakrone. Was sie hier alles in der kleinen Küche zaubern ist echt ein Wunder!


3 Bells, 8 o'clockie - wir waren 23 Meilen vor SG und nun wieder offiziell on day watch, das heißt alle können heute schlafen gehen, außer die permanent Crew. Die schlossen inzwischen alle Fenster, das Schiff wird black gemacht, kein Licht darf mehr nach außen dringen. Wer noch draußen rumlief, sollte eine Taschenlampe benutzen, wenn es nötig war. Grund - wir wollten keine Vögel anlocken. Die Vogelgrippe kann sie schon etwas verwirren, und sie mögen in die Fenster crashen oder an Deck landen. Dann muss alles desinfiziert werden. Oh, da bin ich echt gespannt. 


Für morgen sind 20 Knoten Wind angesagt, für den Tag danach 40! Da wird sicheres Landen und auch Ankern dann äußerst schwierig und ihr werden wohl eher ein paar lectures haben. Aber vielleicht überrascht uns ja die Insel. Morgen sollte noch klar gehen, wenn die Guides grünes Licht geben. Es gibt früh zwei Zodiac Cruises zur Right Whale Bay, wir tragen uns in Listen ein. Ich bin in der zweiten Runde, die erste war ruckzuck voll. 

Jordi erzählte noch ein paar Fakten und nannte ein paar berühmte Namen, die immer wieder im Zusammenhang mit der Insel fallen. Über einige werden wir noch mehr hören.


Heute krachte mal ACDC aus dem JBL speaker und Nick, der nur ein paar Schritte von Bon Scotts Grab wohnt, erzählte ein wenig von der Band Geschichte und dem Begräbnis. Es gab keine Musiksession heute, dazu waren alle zu müde. Aber es ist einfach schön, am Abend noch mit allen zu sitzen und zu plaudern. Ich malte schnell noch Bild 5 an die Tafel. 


Die Uhr ist nun offiziell eine Stunde vorgestellt. Bei einigen passiert das automatisch, ich muss manuell ändern.

So geht ein weiterer, erlebnisreicher Tag zuende. Morgen sind wir schon drei Wochen an Bord. Die Zeit rennt viel zu schnell!!!

Lunchtime im Deckhaus (Beispielfoto)
Lunchtime im Deckhaus (Beispielfoto)

#22 Right Whale Bay & Rosita Harbour

Wir lagen schon eine Weile in der Right Whale Bay vor Anker. Um sieben gab's Frühstück, und dann ging ich raus und war total geflasht! Wir lagen in einer Bucht, die Sonne schien, rund um uns schwarze, spitze Felsen, teilweise mit Schnee bedeckt, grüne Spots und viel Wildlife um uns herum. Eine Ecke war mit vielen weißen und braunen Punkten belegt, das waren die King Pinguine mit ihren fluffigen Jungen, an anderen Uferstellen sah man viele Fellrobben und auch ein paar Seelöwen. Das waren richtige Brummer. Man konnte sie alle rufen und grunzen hören. Und man konnte sie riechen!

Rund um uns sprangen Kings in Gruppen durchs Wasser, strebten gemeinsam zum Fischen oder ans Ufer. Fellrobben dösten im Wasser und genossen die Sonne. Man dachte manchmal, sie sind tot und treiben. Aber die Nase kam immer mal wieder hoch und sie drehten sich leicht in der Strömung. Vögel flogen vorbei, einzeln, in kleineren Gruppen…Es war wie in einem Film, wenn es ein Producer besonders gut meinte und eine wimmelnde Szenerie Wildlife per CGI eingefügen ließ. Nur dass hier alles echt war!

Die erste Gruppe konnte sich fertig machen. Beide Zodiacs legten ab, wir konnten sie beobachten, wie sie langsam die Ufer abfuhren. Hier war nur Zodiac angesagt, kein wet landing. Wir schauten solange vom Schiff aus die kleinen neugigigen Schwimmer um uns herum.

Dann kündigte Jordi die Rückkehr an, Gruppe 2 sollte sich fertig machen. Inzwischen war das Wetter nicht mehr so berauschend. Einige kamen zu spät, hatten den Ruf nicht gehört. egal..auf geht's. Es war ein Stück zu fahren, Robben und Pinguine kamen nah ans Zodiac. Es fing an zu schneien, den typischen South Georgia Wetter Wechsel haben wir gleich mal live erlebt. Es war trotzdem fantastisch. 

Die Fellrobben dominierten alle Plätze. Die vor Testosteron strotzenden Männchen erreichten eher den Strand und warteten nun auf die Weibchen, die erstmal ihre Jungen gebären wollten, aber nach 10 Tagen schon wieder empfängnisbereit waren. Darum sind die Männchen so aggressiv und kämpfen ständig um ihren Harem und um jedes Weibchen das neu ankommt. Wir sahen einige Wunden klaffen. 

Die Jungs direkt am Strand waren im Moment die Verlierer, denn die Winner saßen schon bei ihrem Harem und ließen kein Weibchen gehen, bis sie ihren Spaß hatten. Viele Jungen waren schon geboren. Zwischendrin gab es drei “Blondies”, eine genetische Besonderheit, dass sie helles Fell haben, es sind aber keine Albinos.

Die Kingpinguine machten sich aus dem Hormongeprotze der Robben gar nichts, sie marschierten ein großen Gruppen durch die Reihen und sprangen voller Freude in die Brandung. Sie lieben das. Und sie sehen so schick aus mit ihrem schwarz weißen Frack und den gelben Flecken. 

Northern (orange Schnabelspitze) und Southern (grüne Schnabelspitze) Giant Petrels schwammen direkt nebeneinander ein paar Meter vom Zodiac. Wir waren inzwischen völlig durchnässt und der Wind nahm zu. Also zurück zum Boot, die Zodiacs hoch, festmachen und ab geht's nach Rosita Harbour. Das war ein Stückchen Weg, und es war Zeit für Lunch - Spinatsuppe mit Mandeln und Broccoli quiche. 
Im Deckhaus wurde die Heizung angemacht. Es war einfach zu kalt. 

Lange war nicht klar, ob es noch eine Landung geben sollte. Der Sturm nahm auch zu. Inzwischen 20 Knoten. Doch nach vier hieß es: “macht euch schnell fertig, wir versuchen es.” Mit Wetsuits und langen Holzsticks bewaffnet machten sich Jordi und Ieitxu auf den Weg, fanden eine Lücke zwischen den Fellrobben und riefen uns rüber. Das Wetter war wenig einladend, aber das machte nichts. Es war Klasse. Schon im Zodiac waren die Sachen durch. Die Landung war sporty. Weniger wegen der Wellen oder dem Sand und flachen Steinen. Auch nicht die vereinzelten Seeelefanten. Sie waren fertig mit ihrer breeding Saison, und nicht mehr an Kämpfen interessiert. Rein die Robben waren zu beachten. Wir drangen grad in ihr Territorium und das gefiel ihnen nicht. Dafür waren die Holzsticks. Die hielten sie, wenn nötig, auf Distanz. 
Wir mussten auch zusammen bleiben, als große bunte Masse waren wir doch etwas größer als sie, und das hielt sie dann doch zurück. 

Wir fanden einen Weg zwischen ihnen durch, den Hügel hinauf, kamen an schönen Moosflächen vorbei, sahen Gletscherreste und Schneefelder, während es immer weiter regnete. Wir gingen zum Schmelzfluss und gelangten zu einer anderen Bucht. Hier war Landen unmöglich, denn der war noch voller mit Robben besetzt. Zwischendurch verlor sich immer mal ein Pinguin. Aber wirklich nur mal einer oder zwei… die Kings mögen dieses Terrain nicht so.

Die Zodiacs holten uns wieder ab. Das dauerte seine Zeit, und die zurück bleibende Gruppe wurde immer kleiner, man musste also um so mehr aufpassen. 

Doch alles ging gut. Alle Zodiacs wieder zurück an Deck. Biosecurity nicht vergessen! Und schon war Dinner time. Sasha sagt immer etwas persönliches, wenn sie Essen austeilt, heute sagte sie zu mir “You look really happy!” Und da hatte sie so recht! Das war ich. Zwei mal klatschnass am Tag, ein Wetter wie in Schottland, Landschaft wie in Norwegen, Pinguine und paarungsbereite Robben, ein fauchender Sturm … und ich fand das einfach so toll! Yes, I am totally happy, indeed!! Wirklich und wahrhaftig!!
Zum Dessert gab's Butterkuchen. 

Für morgen Vormittag sind 40 Knoten angesagt. Dann ist Landen unmöglich. Vielleicht gibt es am Nachmittag eine kleine Chance in Prince Olav Harbour zu landen, denn am Abend soll der Wind wieder nachlassen. Wir lassen uns überraschen. 

Im heute geheizten Deckhaus ließ es sich gut sitzen. Johnny und Seba kamen mit Ukulele und Cajon und spielten und sangen. Krass, diese spanischen Stimmen, mit so viel Leidenschaft und Ausdruck! Danach war Nick wieder der guitar master of disaster…es ging lange und laut. 
Beach master & Kings
Beach master & Kings

#23 60 Knoten & Prins Olav Bay

Der Sturm war da. Wir kämpfen mit dem Motor um unsere Position hinter den Felsen in der Bucht. Beim Öffnen der Tür schlug es einem sofort die Kälte ins Gesicht und die Kapuze vom Kopf. Heute drehten noch mehr ein paar Runden auf dem Maindeck, weil man mal Bewegung braucht oder damit einen warm wird, oder damit man einfach mit jedem Schritt die Szenerie genießen kann.

Natürlich war bei dem Wetter nichts mit einem Ausflug. Darum bekamen wir heute die Doku über Shackelton gezeigt, die war richtig super gemacht, mit Fotos und Filmaufnahmen und oft den Enkeln der ehemaligen Besatzung. Sehr carismatische und mutige Führungspersönlichkeit. Wenn man so eine Doku zuhause in der warmen Stube guckt, mag sie ganz informativ sein, hier, mit direkt vor Ort und bis zu 60 Knoten Windspitzen, sowie die Kälte und die schroffen Felsen als Kulisse, konnte man das viel besser nachvollziehen, was es für die Männer bedeutete, zurückgelassen zu werden und zu hoffen und warten oder für Shackelton, seine eigentlichen Pläne mit der Durchquerung der Antarktis gescheitert, sich in eine “Nussschale” von Boot setzen, damit 800 Meilen durch die stürmische See navigieren, genau auf South Georgia zu treffen, die Insel überqueren und um Hilfe - ein Schiff - bitten und dann alle Mann zurück gebracht haben. Vor einigen Jahren hat man ja das Wrack der Endurance gefunden. Da hatte ich noch keine Ahnung, je mal hier auf South Georgia zu landen oder gar in die Weddel Sea zu segeln.

Und jetzt sitzen wir hier an Bord, lesen, rätseln, warten den Sturm ab, laufen Runden über das Deck, machen Fotos, bekommen unser Bett wieder frisch bezogen, haben immer satt zu essen. Und wenn das Wetter es zulässt, machen wir in den nächsten Tagen den letzten Teil des Weges von Shackelton auch zu Fuß. 

Am Nachmittag lässt der Wind etwas nach. Wir nähern uns Prins Olav Harbour, Dinner gibt's schon um 6, heute Hühnerbein und gebackene Kartoffel. Danach ging es straight zum Landausflug zur Walstation. Sie selber kann man nicht betreten, da man der Natur ihren Lauf lassen will und als Mahnmal und weil sie Asbest verseucht ist.

Wir drifteten in der Bucht und sahen die verbliebenen rostigen Reste der Station, vieles wurde nach Leith verlegt. Ein Wrack lag links davon, wahrscheinlich wurde das als Kohlebunker benutzt. Jetzt war es schon gut mit Tussac bewachsen. 
Der Weg für die Zodiacs war weit. Überall waren große Kelbfelder, die wir möglichst umgehen wollten. So ein voller Zodiac lag doch tief im Wasser und der Motor verfing sich noch leichter.

Die Landestelle war eine kleine Bucht weiter, wieder besetzt mit Fellrobben, die noch etwas agressiver waren, hier gab es nicht so viele Weibchen. Der Kampf darum hat einigen schon ein paar Wunden eingebracht. Der Strand war steinig und recht klein. Uns blieb eine schmale Passage. Danach ging es ziemlich steil bergauf auf rutschigen Schlamm, Tussac Gras mit darin versteckten Robben, ein paar SG Pintail Ducks - sie sehen aus wie harmlose kleine Entchen, aber sie räumen den Strand auf und fressen all die herum liegenden Reste Mutterkuchen der frisch geborenen Robben. Dann können sie ganz schön blutverschmiert sein.

Wir liefen den Hügel hoch, nach dem Tussac ging es noch eine Weile über lockeres Gestein, mit Moosfeldern, der Boden darunter war locker, dadurch sank man immer etwas ein und rollte nicht den Hang runter. 200 m um die Station war ein Zaun mit Warnschildern “Asbest Hazard, keep Out”. Die Robben scherte das natürlich wenig. Ein paar Kreuze auf dem Hügel zeigten an, wo die Whaler begraben lagen. Wir sahen die Station von oben, im Hintergrund die Bucht in der untergehenden Sonne, den driftenden Kelbfeldern, weiter draußen die Europa und am Horizont ein paar Eisberge. Einfach malerisch!
Hinter uns waren ein paar Schneefelder. Jordi wollte gern noch weiter den Hügel hinauf, aber Janke wollte uns gerne safe zurück haben, bevor der Sturm wieder stärker wurde. Und der kündigte sich schon an, die Wolken fauchten über die Felsen, von den Gletschern weiter oben gut abgekühlt kriegen sie hier richtig Fahrt. Also kehrten wir um. 

Die Robben waren relativ friedlich, es wurde auch schnell dunkel. Die letzten Zodiacs kamen zurück, schnell die Stiefel säubern, Biosecurity, und die Zodiacs an Deck holen. Der Wind fauchte inzwischen wieder heftig.
Die alte whaling station, Prins Olav Harbour
Die alte whaling station, Prins Olav Harbour

#24 Possession Bay

Schnee an Deck, wow, wir freuen uns wie Kinder! Der erste (kleine) Schneemann steht auf dem Maindeck. Der Wind faucht, aber die Berge ringsum bieten uns Windschatten. Auf SG (South Georgia) Schutz suchen ist immer ein Glücksspiel, egal ob in den Buchten für die Boote oder an Land. Und jede Sekunde kann sich das Wetter ändern. 

Man kann sich an den Felsen und dem Wetter und dem Wind und den rufenden Robben am Ufer nicht sattsehen. So lange es geht, versucht man die ganze Szene einzusaugen. Ein kleiner Eisberg war neben uns auch “verankert”, zumindest schien es so, er driftete nicht weg, irgendetwas hielt ihn. Zum Nachmittag war er aber doch aus der Bucht getrieben. Die Böen waren einfach zu stark.

Zum Glück ist er nicht in uns getroffen.
Mit anhaltenden Böen von weit über 40 Kn fielen alle möglichen Ausflüge und Landungen für heute flach. Doch wir wurden gut unterhalten. 

Jordi begann mit “working with seals”, und erzählte, wie sie im chilenischen Fjord, nahe der Albatrosinsel vom Talk neulich auch eine kleine Gruppe Elephant seals fanden und untersuchten. Sie markierten sie mit grünen Marken, die auf den Falklands werden mit gelben Marken gekennzeichnet, bei den kleinen, die meist noch bei Mama liegen, benutzen sie ein Tarp, um es gegen sie abzuschirmen und schnell die Marke an die Füße klammern. Bei den etwas größeren ist es eher ein Ritt auf der Robbe, die bekommt zur Beruhigung eine Lederhaube übergezogen, die auch die vorderen Flossen mit einschließt, und dann wird die Marke reingeklipst. Gefällt der Robbe natürlich nicht, dann kann es ein Rodeo werden. Andere haben sie mit Sendern am Kopf markiert, die melden GPS und Tauchtiefen. 

Nun war Amelie dran. Sie kommt aus Nantucket (das Buch, das ich nebenbei versuche zu lesen, beginnt auch da) ist eigentlich ausgebildete Musikerin, darum sang sie mit uns Sea shanties und erzählte etwas dazu. Hat super Spaß gemacht. 

Nach fast 3 Stunden vollem Deckhaus war es Zeit für frische Luft, also drehten wir wieder ein paar Runden auf dem leicht verschneiten, stürmischem Deck. Lunchtime mit leckerer Suppe und Kuchenbrötchen. 
Da das Whiteboard heute noch voll geschrieben war mit Vanessas Suche nach ihrer Gill Hose, konnte ich noch kein 7. Fenster malen. Die Hose hatte sich inzwischen angefunden, darum schnell die Tafel säubern. Stephen hatte mit Photoshop eine Robbe mit Jordis Beanie gemacht und ausgedruckt. Die perfekte Vorlage für heute. Ich zeichnete noch ein Landungsteam daneben, zum Glück war ich rechtzeitig fertig zum "Three-Bells@2” (3 Glocken rufen alle Voyage Crew an Deck oder ins Deckhaus, weil dann wichtige Ansagen gemacht werden) bevor er kam. Manchmal wischt er ja alles ab, aber hier musste er doch richtig lachen. 
Nicht zum Lachen war der Wind, Jordi cancelte alle Plan A’s, heute bewegen wir uns nicht mehr aus der Bucht.

Also Zeit für Spiele (wir spielten Siedler von Catan, Ieitxu sah uns und schaute neidisch, da hätte er gern mitgemacht, aber er hatte ja Wache. Schade!), Bücher oder zum Postkarten schreiben (Amel hatte inzwischen ein paar aus dem Boardshop geholt, damit wir sie noch schreiben konnten, bevor wir Grytviken erreichen). Clara kam mit einer weiteren Präsentation, sie hat einen Bachelor in Geologie, Vulkanologie auf Island gemacht und erzählte etwas über die Scotia Range, wovon South Georgia ein Teil ist. Dazu hat sie extra ein paar schöne Karten gemalt. So toll. 

Schon war auch fast wieder Dinner time, kaum mal Zeit, an die frische Luft zu gehen. Stoßlüften mag auch keiner so richtig im wirklich stickigen Deckhaus, wenn wir da alle sitzen und das Kondenswasser von den Fenstern drippelt.

Egal, weiter geht's mit Nick. Er stellte uns sein Buch vor, seine “Memoiren”, wie er als 20 jähriger Straßenmusikant durch die Welt zog. Dazu las er daraus und sang zwischendurch einen passenden Song in Kurzfassung. Wow. Das möchte er auch an Land so machen, wir waren die ersten, die diesen Vortrag hören, für Verbesserungsvorschläge war er sehr offen. Er machte das großartig. Ein Song war “Port of Amsterdam” - Gänsehaut! Wo besser, als auf diesem Schiff gesungen…

Singen ist eine tolle Sache. Heute die shanties, neulich Abend die Session … doch des einen Freud ist des anderen schlaflose Nachtruhe. Die Crew hatte ans Board geschrieben, doch bitte das Stampfen und Takt klopfen zu lassen, weil es neulich ja so laut war. Dass der Satz nötig war zu schreiben, machte mich sehr traurig, denn die Crew tut wirklich alles, jeder von ihnen, um uns hier heil und sicher durchzubringen, uns durchzufüttern, uns die Zimmer säubern und Betten beziehen, Wäsche waschen, man kann es nicht oft genug sagen. Darum geht Fenster Nr 8 für morgen auch allein an die Crew: ❤️❤️❤️❤️❤️!!!

Kaum erklingt eine Gitarre, kommen noch mehr Instrumente und Stimmen hervor - einfach wunderbar!
Kaum erklingt eine Gitarre, kommen noch mehr Instrumente und Stimmen hervor - einfach wunderbar!

#25 Fortuna Bay & Shackleton Hike

Nach Talking day comes Walking Day. Etwa 5 cm Schnee lagen wieder an Deck. Wir räumten es und leerten auch das obere Zodiac. Denn - es war zwar grau und schneite immer noch etwas, aber den Wind merkte man kaum noch. Das hieß - Landgang!! Dan und Janke hatten einen kurzen Check über das Funkgerät und wir konnten mithören. Sie quittierte Dans letzte Antwort mit “Roger.” Dan darauf mit seinem trockenen Humor und top British Akzent “Who ist Roger?” So lustig.

Jordi gab grünes Licht nach seinem Ufer Check. Es war eine Hecklandung und die Fellrobben waren heute gut in Action. Diesmal konnten wir die Rettungswesten in ihren roten Säcken am Ufer lassen. Sie wurden in großen weißen Säcken verstaut. Hecklandung und agressive Robben ließen uns sonst wenig Zeit, sie auszuziehen. 

Here we are, Fortuna Bay, am rechten Landungsplatz. Absolut malerisch. Zwischen den immer wieder kämpfenden Robbenmännchen, den vielen Robbenbabys marschierten in großen Gruppen in Zweierreihen King Pinguine. Das sah so lustig aus. Wie ein Kindergarten auf Ausflug. Wir bahnten uns den Weg durch die einzelnen Grüppchen, durchs Tussac Gras mit weiteren Bewohnern, die jungen Seeelefanten lagen hier warteten auf Mami, die aber nicht mehr zurück kommt, denn nach 3 Wochen feeding werden sie sich selbst überlassen. Sie kommen aber auch schon recht propper zur Welt. Die anderen Seeelefanten am Strand wechselten gerade ihr Fell, “catastrophic moulding”, sie sahen aus wie Zombies mit den überall herabhängenden Fellresten. 

Nach dem Tussac Gras hatten wir eine weite Ebene vor uns. Im Hintergrund die Felsen, immer mal ein Flüsschen zu überqueren, einen Hügel zu umrunden und dann von hinten hochzusteigen…und schon standen wir vor der zweitgrößten King Pinguin Kolonie South Georgias und vielleicht der Welt. Hammer! Es war wie zum ersten Mal vor dem Grand Canyon stehen - nach der Fahrt durch einen Kiefernwald endet man plötzlich vor dieser unglaublich schönen Schlucht…und jetzt hier - über den kleinen Hügel und du siehst ein Meer aus Pinguinen! So viele! Überall die schicken, eleganten Erwachsenen mit ihren braunen fluffigen großen Küken. Viele Küken mauserten gerade, und das an verschiedenen Stellen ihres Körpers - einer hatte noch eine braune Badehose an, andere hatten einen braunen Schlips oder Kragen oder nur ein paar Fusseln am Kopf. Hier war Gelegenheit für das Foto mit dem Foto von meinen lieben Schülern: “Here you are - you and me and Penguins - we’ve made it!” 

Es schneite ununterbrochen. Wir liefen wieder zurück, über Schneefeld, durch Flüsschen, durchs Tussac und um die Robben. Nach dem Lunch ging es zügig wieder in die Zodiacs, denn wir wollten den letzten Teil des Shackelton walks machen. Dazu wurden wir auf die andere Seite der Bucht gebracht, man konnte gut sehen, wo wir am Morgen gelaufen waren und die Pinguine waren als riesiges Feld auszumachen. Die Europa fuhr ohne uns weiter und verschwand im Nebel am Horizont. Das gab den letzten Kick für das Shackleton Feeling - das rettungbringende Schiff muss erst einmal wegfahren... Byebye.

Auf geht's. Shackleton, Worsley und Crean versuchten nach ihrer Landung auf der anderen Seite der Insel diese zu überqueren, um Hilfe zu holen für die zurück Gebliebenen an der Landestelle und der restlichen Mannschaft auf Elephant Island. Darum waren die Namen jetzt überall - es gab z.B. den Shackelton Wasserfall oder den Crean Lake. Der Walk war einfach fantastisch. Knietief in den Schnee sinken und unseren Weg bahnen - was für ein Erlebnis, steile und weniger steile Passagen, die Felsen ringsum, die geheimnisvoll in den Wolken oder im Schnee verschwanden, die Vögel, die aufgeregt um uns flogen, weil sie ihr Nest in der Nähe hatten, die lange bunte Schlange von hintereinander laufenden Gestalten und auch der eine Felsen erinnerte irgendwie an die vielen, die jährlich am Mount Everest anstehen. Wir waren etwa auf 300m sea level am höchsten Punkt. Man sollte die whaling Station von Stromness von hier aus sehen können, und auch die Europa, die inzwischen in dieser Bucht sein sollte. Doch so gut war die Sicht nicht. 
Am Shackleton waterfall gab es eine Runde KitKat für alle aus Jordis Rucksack.
Auf der letzten Ebene zwischen Felsen und Station behaupteten wieder viele Fellrobben ihr Territorium. Doch es war genug Platz für uns dazwischen. 

Die Station war viel größer als die vorgestern. Sie war auch eine Werftstation für die Boote, es lagen noch einige rostige Schiffsschrauben und vieles anderes. Auch hier konnten wir nicht näher heran.
Besser so, denn die rostigen Reste sind Zeugen einer Geschichte, die sich nie wiederholen sollte. Die Massenschlächterei der Wale war einfach nur grausam! 

Schon kamen die Zodiacs und holten uns ab. Safe and sound zurück, gab es Nasi goreng mit Schokosoße und Tiramisu. Echt unglaublich, was hier in der Galley immer gezaubert wird.

Was für ein unvergesslicher Tag!

"Hey guys, you and me and penguins! We have made it! "
"Hey guys, you and me and penguins! We have made it! "

#26 Grytviken

Bombenwetter, Sonne, fast windstill. Eisberge am Horizont, eine schöne Bucht um uns herum und Grytviken am Ufer. Noch waren wir nicht ganz in der Bucht und konnten nur ein paar Häuser sehen. Ein Marineschiff kreuzte vor uns. Sie dürfen am kleinen Kai anlegen, wir nicht. Nicht schlimm, heute ist ja ideales Zodiac Wetter. Doch bevor es losgeht, werden wir gecheckt. Dazu sollten wir gestern deep Biosecurity machen und alles noch mal gründlich putzen. Inzwischen geht das recht schnell, kommt ja kaum etwas dazu.


Das Boot wurde untersucht, ob sich an den Nagetierfallen etwas getan hatte. Da liegen Futterstückchen drin, und wenn sie angenibbelt sind - Prost Mahlzeit! Auf den Falklands kam schon ein Snifferdog an Bord und wahrscheinlich wurden die Fallen platziert.


Wir wurden solange von Deirdre unterhalten, sie erzählte etwas über die Arbeit des South Georgia Life Fund Trust. Am Ende gab sie uns Formulare, falls jemand etwas spenden möchte. Das können wir dann später im Museum abgeben. Die officers waren fertig mit ihrem Check und customs und wir konnten uns auch fertig machen. Die ersten 25 wurden gecheckt. Alle Klettverschlüsse, die

Rucksäcke, die Stiefelsohlen.. ein Rucksack ist durchgefallen und ein Stiefel hatte noch Schlammreste. Macht 95% OK, das Schiff darf seine Voyage Crew an Land lassen.


Grytviken ist nur zum Teil geöffnet. Wir dürfen einzelne Stellen besuchen, frei herum laufen ist aber nicht. Darum shutteln wir vom Boot zum Friedhof zum Museum zum Boot.

Der Friedhof liegt links in der Bucht, umgeben mit einem Holzzaun, damit keine Robben rein kommen. Es sind nicht allzu viele Gräber, aber hier liegt neben anderen Ernest Shackleton, the Boss! Er starb hier ein paar Jahre nach seiner heroischen Fahrt an einem Herzinfarkt. Als alle angekommen waren, wurden Gläser verteilt und jeder erhielt einen Jameson. Dann sprach Jordi ein paar Worte und Johnny las aus dem Buch die Stelle vor, bei der sie die Glocken von Stromness hörten und wussten, sie haben es geschafft. Danach gab es ein kräftiges “Cheers” und wir hoben unser Glas auf den Boss! Was könnte dazu noch besser passen, als Nick’s Shackleton Song?! Wir hatten ihn ja schon ein paar Mal gesungen, aber mir war nicht bewusst, dass Nick ihn auch geschrieben hat. Muss ein tolles Gefühl für ihn gewesen sein, du singst deinen Song am passenden Grab, mit der Crew eines Segelschiffes, das auch in die Antarktis segeln wird! 


Danach shuttleten wir neben das rostige Schiff. Hier lagen nicht so viele Fellrobben und die waren auch viel entspannter als sonst. Vor jedem Gebäude müssten wir in extra ein Vircronbad steigen. Wir gingen ins Museum, ein Wandering Albatros hing an der Decke und breitete seine mächtigen Flügel aus. Da reichte keine unserer Armspannen ran. Der erste Raum war natürlich Shackleton und der Endurance gewidmet. Aber auch das Leben auf der Walstation wurde gezeigt. Natürlich gab es einen Museums-Shop. Da stand Deirdre wieder an der Kasse. Ich kaufte einen Pinguin Beanie und spendete 50£ für den Trust. Danach machte Helen, die heute morgen auch auf der Europa war, einen kleinen, kurzen Rundgang durch die Anlage. Eine kleine Holzkirche, die in Norwegen gebaut, dann verpackt und hergebracht und Ikea mäßig wieder aufgebaut wurde, stand am Fuß des Hügels. Aber, die Whaler waren eher nicht so die Kirchgänger, darum wurde sie auch oft als Lager z.B. für Kartoffeln genutzt. 


Ein weiteres Gebäude konnten wir noch betreten - das Postoffice. Draußen ein schöner britischer Briefkasten, drinnen viele verschiedene Ausgaben von Ersttagsbriefen und Briefmarken, natürlich ein paar Postkarten und ein paar Stempel. Einen Aufnäher hatten sie auch, doch der war viel zu groß und hatte auch noch die Sandwich Inseln drauf. Da fahren wir ja nicht hin.


Kurze Lunchpause an Bord, die Ladies aus der Post durften auch das Schiff besichtigen und Nick sang ihnen und uns und dem Boss auf der anderen Seite der Bucht noch einmal seinen Shackleton Song.

Dann ging es wieder hier zum Ufer, diesmal zu einem kleinen Walk up the hill zu Dead man's Cairn, den halben Weg nach Meiviken, denn es ist gesperrt. Hier könnte auch noch etwas Munition herum liegen, denn auch hier tobte der Falklandkonflikt.


Gleichzeitig war das auch die letzte Möglichkeit, mal den Füßen ein wenig Auslauf zu gönnen, bevor es nur noch Runden ums Deckhaus oder Up and down zwischen den Decks gibt. 


Schöne Hügel, mit verwitterten, recht scharfkantigem Gestein, ein paar künstlichen Stauseen zur Energieversorgung, ein paar natürliche Lagunen, eine Hütte weiter unten, die von Wissenschaftlern genutzt wird. Ein paar davon kamen uns wandernd oder joggend entgegen. Inzwischen war es wieder recht windig und Wolken zogen auf. Zeit zum Umkehren. 


Die vorläufig letzte gemeinsame Nacht im Deckhaus, Nick hatte auf den Walk verzichtet und seine Zeit alleine mit seiner Gitarre an Deck genossen. Ein paar saßen hier oben, andere spielten in der Poker Corner wieder Siedler.


Amel erzählte von der glorreichen aber unfreiwilligen, legendären 81 Tage Tour, die längste Nonstopreise bisher, auf der 19 Crew members die Europa von Ushuaia nach Scheveningen segelten, ohne irgendeinen Stop, ohne Voyage Crew zum unterstützen, denn die die ganze Welt war wegen COVID “geschlossen”. 


Und dann ließ ich auf dem Whiteboard in Nr 10 die Europa Richtung Südwest segeln. ¡Vamos!

A whiskey for the "boss" -  "... because Shackleton - he never lost a man!" *from "Shackleton song" by Nick*
A whiskey for the "boss" - "... because Shackleton - he never lost a man!" *from "Shackleton song" by Nick*

#27 Ocean Harbour & St. Andrews Bay

Wieder ein wunderschöner Tag. Ein Halo zeigte sich um die Sonne, das bedeutete baldigen Wetterwechsel. Es standen zwei Zodiac Touren auf dem Programm, weil die Strände gesperrt waren. 
Wir starteten in Ocean Harbour. Diesmal war ich in der ersten Gruppe. Hier war auch eine alte Wal-Station, aber viel war nicht mehr übrig. Das meiste wurde nach Leith gebracht, um dort alles zu konzentrieren.

Das Wrack der Bayard lag in der linken Seite der Bucht. Sie war eines der ersten Eisenschiffe, der Rumpf handgenietet, hatte mehrere böse Havarien, wurde immer wieder gerichtet und schließlich 1911 als Kohlebunker in Ocean Harbour genutzt. Doch noch im selben Jahr riss ein Sturm sie von der rechten Seite der Bucht auf die linke, wo sie auf Grund lief und nicht mehr zu gebrauchen war. Vor einigen Jahren knickte der Mainmast um, das Wrack war bewachsen mit Tussac Gras und Kormorane nisteten darin. Jordi macht bei jedem Besuch ein Foto von beiden Schiffen, denn die Europa wurde 1911 gebaut - das eine starb und das andere wurde geboren. 

Überall in der Bucht schwamm Kelp und manchmal verfing es sich in den Schrauben der Zodiacs. Jordi kannte die besten Stellen für Fotmotive, steuerte uns um das Wrack, ließ uns auch hineinschauen. Und war natürlich begeistert über das ganze Kelp ringsum, damit hatte er schließlich vier Jahre seines Lebens verbracht. Und bald wird es eine Lecture über Kelp geben. Hat er schon ein- zweimal erwähnt die letzten 27 Tage 😁.

Am Strand waren viele Fellrobben. Sie kämpften um den besten Platz, behüteten ihren Harem, viele Babys warteten auf ihre Mama, ein Blondie was dabei. Ein Beachmaster war gerade dabei neue Babyrobben zu zeugen…hier war ordentlich was los. Wir fuhren die Bucht bis zum ursprünglichen Steg und Liegeplatz der Bayard. Da war nicht mehr viel übrig. Antarctic Turns flogen umher, es lagen viele Robben am Ufer. Und natürlich gab es reichlich Kelp, mit einer kurzen Demonstration der Wachstumszone durch den Experten. Can't wait for the Kelp lecture!

Wir fuhren zurück zur Europa, die zweite Gruppe war an der Reihe. Das gab uns die Gelegenheit, noch einmal bei ruhigem und sonnigen Wetter auf den Main Mast zu klettern. Vanessa und Jo kamen mit. Wir gingen das letzte Stück einzeln, denn mehr Platz ist da oben nicht. Es ist auch etwas wackelig, merkt man wahrscheinlich nicht mehr so, wenn das ganze Schiff auch wackelt. Wir kletterten auch auf das Yard vom t'gallant, einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen. Und natürlich machten wir ein paar Fotos. Als die zweiten Zodiacs zurück kamen konnten wir das zurück holen an Deck noch von oben beobachten. 

Dann würde der Anker gehievt und während wir Lunch hatten, fuhr die Europa weiter in die St. Andrew’s Bay, zur großten King Pinguin Kolonie der Welt. Das war wirklich gewaltig!

Eine große weite Ebene, 3 Gletscher im Hintergrund, dramatische Wolken, und Pinguine soweit das Auge reicht. Sie lieben das ja, in die Gischt springen oder heraus… die meisten Dokus über Kings werden hier gedreht. Mit den tollsten Bildern.

Da wir nun die Gruppen tauschten und die Sonne so herrlich schien, lagen wir auf dem sloopdeck in der Sonne. Ich versuchte das Tagebuch aufzuholen, doch ich war immer noch 2 Tage im Verzug und heute wurde das auch nichts. Bin glatt eingeschlafen. 

Auch jetzt erwischte ich das Jordi Zodiac. Er wusste genau, wie man bei diesem Stand der Sonne an den Strand fahren musste und wo und wie die Pinguine und die Gletscher und Felsen dahinter am besten zu fotografieren waren. Es war überwältigend. Hier gab es nur ganz ganz wenige Fellrobben. Das Pinguingeschnatter ging ihnen sicher auf die Nerven. 
Das gibt ganz viele Wimmelbilder mit Pinguinen und Jungen, da kann man sicher ein paar gute Picture Stories draus machen. Ich hoffe wenigstens einige sind scharf geworden. 

Die Wolken sahen dramatisch aus. Eine dicke Kumulus Wolke hing über der Bucht. 
Also - time to leave! Zodiacs verstauen, Deck aufräumen, Sitzbänke sichern, Anker hieven, es geht bald durch die Waschmaschine! 

Nach Dinner und 8 o'clockie begannen die Watches. Wir sind um Mitternacht dran. Unsere Red watch hat mich als nächsten watchleader auserkoren. Damit darf ich den nächsten Plan machen. Für heute Nacht geht auf jeden Fall noch der von Cathy. Noch schnell 2 Stunden Bunkie, dann geht's an Deck.

Ein weiterer wundervoller Tag war zuende.
St. Andrew's Bay
St. Andrew's Bay

#28 Yet Another Yellow Bucket Day

0-4 Halleluja! Das Rodeo begann wieder. 
Sturm, Regen, der Lookout war eisig, wir wurden mit einem Crew member unterstützt, denn die Eislampen halfen nur wenig. Sie beleuchten nur unmittelbar vor der Bark das Wasser und wir hatten einfach zu wenig Erfahrung, irgendetwas gefährliches rechtzeitig zu sehen. Es war schwer irgendeinen Grawler auszumachen. Die Lücken in den Wolken zeigten etwas Licht, war das der Mond oder ist schon der nächste Tag unterwegs? Die Tage werden ja nun immer etwas länger.

Doch wir hatten keine Zeit für Fragen. Nach dem Lookout gab es ein paar Segel zu setzen, schliddern über das Deck, Regen, eisige Finger, keine Zeit fürs Deckhaus, bis es ans Steuer geht. Segelsetzen, bracen und Deck aufräumen killten auch die nächste Pause, wieder zum Lookout, es wurde tatsächlich heller, aber nicht angenehmer.
Endlich Zeit für einen kleinen Snack. Die Suppe war leider nur noch lauwarm. Dieses Rock & Roll dezimierte die Wache, Julius und Micha kämpften hart und mussten wieder ins Bett, Robert verabschiedete sich mit feuchtem Gruß ans Deck, Vanessa schaffte dreiviertel der Wache, und ich kam gerade bis zum Ende, klappernd und zitternd und wups, war die Suppe wieder draußen. Dann ging's mir besser. Bunkie time. 

Die yellow Buckets waren fast alle wieder unterwegs. Liz ging es mit den ersten Wellen wieder schlecht. Sie sah elend aus.
Ich nahm zwei Zwieback als Frühstück und wollte in der Bibliothek die South Georgia Route in mein Buch eintragen, doch das funktionierte nicht. Sie schaukelte sehr stark und 10 Minuten später war der Zwieback wieder draußen und mir ging's besser. 

Ich musste auch den Wachplan machen, doch wie?! Heute früh fielen vier Mann aus, kommen sie nun wieder?! Darum nannte ich es “surprising watch” und schrieb ihn auf die Rückseite von Cathys. Mal sehen, wer es raus schaffte. Es waren ja nur zwei Stunden. Es reichte gerade so, um die Wache zu füllen. 

Danach wieder Bunkie und bis zum Dinner durchschlafen. Das half. Robert fragte den Doc nach weiteren seasick pills, und fühlte sich nicht in der Lage für die 20-24 Wache. Also wieder ohne ihn planen. Das ließ uns dann zum Entschluss kommen, wirklich ohne ihn zu planen und ihn als Joker übrig zu lassen. Das werde ich morgen machen.

Heute war ich nicht in der Lage, ein neues Bild für den aktuellen Tag zu malen, doch das hatte schon jemand erledigt. Einfach das Bild vom zehnten mit einer Riesenwelle ergänzt und aus der 10 eine 11 gemacht. Der Kompasskurs stimmte noch und auch das vamos! Perfekt! Ich mag diese Dynamik auf dem Schiff.

Für morgen könnte ich aber etwas neues malen, einen Albatros, der auf die Europa schaut und die anderen Vögel zum Versteckspiel während der Birdwatch time anstiftet. Die wird morgen fortgeführt, wenn wieder mehr Leute an Deck sind und sich aufrecht halten können.

The screaming 60s
The screaming 60s

#29 Neuer Watch Plan & Frank Hurley Lecture

8 - 12 Immer noch nach Cathys Plan, aber jetzt hatte ich Zeit, den neuen zu basteln. Erstaunlich war, alle erschienen. Trotzdem baute ich den Plan für 9 Personen. Einer ist der Joker. Im Moment halt Robert. Falls mal jemand ausfällt, oder jemand kurzzeitig ersetzt werden muss oder ein paar ropes zum pullen sind. (BTW, Sorry für das Denglisch, da wir hier nur Englisch sprechen, sind die Begriffe einfach so im Kopf.) Das Wetter war nicht so schlecht. Die Eisberge, die an uns vorbei zogen, sahen gigantisch aus, einer sah aus wie ein riesiger Schiffsrumpf, der gestrandet war. Die großen sieht man ja, aber die kleinen Babys davon, die Growler, tauchen manchmal recht spät auf und könnten ein Loch in die Bordwand donnern.

Während in der Lounge die erste Runde Kelp-Lecture mit Jordi lief, saßen wir oben und schälten Kartoffeln. Mit 5 Mann war der große Korb ruckzuck fertig geschält. Sasha war heute allein in der Küche, darum war alles etwas simpler, aber trotzdem lecker. 

Halb drei hielt Massimo einen Vortrag über Frank Hurley, der mit auf der Shackleton Fahrt war und das Unglück und die Rettung im Bild festgehalten hat. Er war bei mehreren Expeditionen dabei. Dann gab es noch ein paar Ausschnitte aus dem Shackleton Film mit Ken Brennagh, die sich auf Hurley bezogen.

In der 16 - 20 Wache war es nicht mehr so angenehm draußen. Wir lagen sehr schräg, die splashes machten alles noch rutschiger, am Helm rettete mich nur die rote Kugel am Kompass, um nicht durch die Gegend zu fliegen, ja, wir tragen Harnesse, aber manchmal ist das Tau recht lang in das du dich einklipst und dann kann es auch mal einen größeren Rutsch geben.
Thom hat es ganz schlimm erwischt. Eine Welle riss ihn von den Füßen, er flog beim Arbeiten am forecastle von einer zur anderen Seite und wäre fast über Bord gegangen. Zum Glück hatte er einen dicken Beanie auf dem Kopf, sonst hätte das sehr schlimm aussehen können. Sein rechtes Auge ist nun zugeschwollen und blitzeblau.

Zum 8 o'clockie gab's den Satz “das sind noch die netten Tage auf dem Weg in die Antarktis.” Wohl jeder hatte Probleme mit dem Walkie-Talkie, dass man nicht gegen den Wind sprechen sollte, damit der andere ihn versteht, und dass man keine Geschichten erzählen sollte, sondern sich kurz fassen. “Ice” oder “Take over” sollte klar und deutlich fallen. Wir werden das schon noch lernen. Kursmäßig ging es etwas zigzagig über den Ozean, etwa 140 NM über Grund und ca. 80 NM in die richtige Richtung. Das war nicht schlecht. Trotzdem ist es noch ein Stückchen bis zur Halbinsel. 
Fürchterlich erschreckend ist aber, das es schon Tag 29 ist, und nur noch 22 Tage hier verbleiben. 

Lookout
Lookout

#30 Endlich: Kelp 1

4 - 8 es war hell. Das erleichterte den Lookout gewaltig. Und hier war gut was los. Die reinste Iceberg Alley. Und immer mal ein Growler. Die Eisberge sahen toll aus. Mit großen gleichmäßigen Löchern an der Seite, wirkten sie wie ein Haus mit großen runden Fenstern. Ein anderer sah aus, als hätte er einen Tunnel in seinem Bauch. Dan hatte das Eis dieser Wache langsam satt, immer wieder ausweichen, aufpassen, checken, er übernahm kurzzeitig das Ruder mit dem Autopilot, wenn es ganz knapp war, dann sah man, wie weit dieser auch mit dem Ruder ging, so weit wagten wir nie zu steuern, weil du ewig brauchst, um es wieder zurück zu drehen. 

Im Deckhaus gab's noch das Nachtfrühstück, das uns was kleines zur Stärkung anbot. Und die #13 für heute war Kelp1 salad, da wir endlich auch etwas über das sagenhaften Kelp hören durften. 


Die Lecture war Klasse. [Ich bekam viele neue Ideen für ein paar Tests oder Klausuraufgaben, für Öko, Evo oder Genetik, macht euch warm dafür ;) ]. In Part 1 stellte Jordi die verschiedenen Arten Kelp grob vor und wie sie sich vermehren. Sein Forschungsobjekt war das Giant Kelp (Macrocystis pyrifera). Man findet es überall entlang der Pazifikküste Amerikas, außer im tropischen Teil, der ist zu warm. Riesige Unterwasser Wälder, die das gleiche tun, was die Landwälder tun. Die bieten Lebensraum und Schutz für andere Bewohner, sie regulieren das Klima, bremsen die Wellen und die Strömung und sind selbst vielseitig nutzbar. Die Bedeutung des Kelp für den Lebensraum hat schon kein geringerer als Charles Darwin beschrieben, als er hier mit der Beagle vorbei kam.


Die Pflanze an sich hat keine Wurzel wie Landpflanzen. Das was so aussieht wie eine Wurzel, ist nur ein Festhalteapparat, der nach ca. 8 Jahren einen Durchmesser von über einem Meter und sein Lebensende erreicht hat. Dann stirbt sie. Da sie vielseitig nutzbar ist, kann man sie auch in Farmen halten. Sie reproduziert sich asexual. Am Boden, kurz vor den Festhaltern gibt es besondere Blätter, die Sporen produzieren. Kleine “Zoosporen” mit zwei Geißeln, die etwa 5 Tage aktiv bleiben. In der Zeit sollten sie ein geeignetes Substrat finden, in männliche oder weibliche Sporen entwickeln, und dann den entsprechend anderen Partner finden und sich vereinen. Dort kann dann ein neues Kelp “Baby” geboren werden. Die Sporen werden besonders unter Stress ausgeschüttet.

Dazu mehr in Kelp 2. Hat man die Sporen und legt ein langes Tau in diese “Suppe”, kann man nach einigen Tagen sehen, wie sich am Tau neue kelpies angesiedelt haben. Dort kann man sie wachsen lassen und regelmäßig ernten. So ein Giant Kelp kann bis zu 60 cm täglich bei idealen Bedingungen wachsen. Wow, das war wirklich interessant! 

Jordi war besorgt um seinen Mac, der immer wieder Aussetzer hatte. Hoffentlich geht der nicht ganz kaputt, dann gibt's kein tägliches Logbuch mehr, kein Post auf der Europaseite, keine Lectures. Und ein neuer kostet ihn fast den ganzen Lohn, den er für die Reise bekommt. Das darf nicht passieren!


Nach dem Lunch haben wir Thom endlich gesehen. Thanks to all Guardian Angels, er war wieder am Lächeln und Witzeln, auch wenn seine rechte Körperseite total blau war und sein Auge nur einen winzigen Schlitz offen. Aber er war wieder an Deck und arbeitete auch wieder, was eben so ging. Der verrückte! Zuhause wäre man wahrscheinlich zwei Wochen krank geschrieben. Seebär Thom lässt das nicht zu. Was geht, macht er.


14 - 16 ging rasch vorbei, wir waren unter Motor, da der Wind nachließ. Die Europa lag ruhig. Es war angenehm. Das Eis war auch so gut wie verschwunden, als hätte es Dan heute morgen erhört. Dafür gab es ein paar Bas-Wolken am Horizont zu sehen. Es gibt Wale, sie müssen nur noch richtig nahe kommen. Wahrscheinlich waren es Finwale.

Ein kurzes Nickerchen bis zum Dinner und 8 o'clockie. Janke war happy über die guten 80 something SM in die richtige Richtung und das nachlassende Eis heute. Jeden guten Tag genießen, wer weiß, was morgen sein wird. Ein Low-pressure jagt hier das nächste, typisch für die Gegend. Wir nehmen, was kommt, müssen wir ja. Jordi war happy, dass Janke eher “brumbrum” (also den Motor an-) macht, als wie wild über den Ozean zu zigzagen und jeden passenden Wind zu suchen. Das kostet manchmal mehr Diesel für den Generator als man für den Motor spart. 


Also dann, ab ins Bunkie, es geht fast gleich wieder raus.


Und - schon neugierig auf "Kelp 2 - the conquest of the world by Macrocystis pyrifera?!" Dann musst du kurz warten, bis der nächste Abschnitt online geht. 😜