Costa Rica

💙 Pura Vida, Tortuguero 🇨🇷

Schon beim Flug über Honduras und Nicaragua konnte man sehen, dass die Wolken immer dichter wurden. Ja, hier wird es wohl öfter regnen… San Jose lag unter einer sehr dicken Schicht aus Wolken und es regnete auch. Voila.

In diesem Land möchte ich mich treiben lassen und alles auf eigene Faust erkunden, sofern das ohne Guides möglich ist. An bestimmten Stellen wirst du sie immer brauchen. Das bedeutet auch, Geld am Automaten ziehen und auch den Transport selbst organisieren. Der Umrechnungskurs macht einen schwindelig. 1 Colon sind 0,0017€, oder 1€ etwa 580 Colon… dafür sind das bestimmt die hübschesten Geldscheine, die ich je gesehen habe. 

Die Busfahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum dauerte eine Stunde, es war Stau, und sie kostete gerade 800 Colon. 

Das Hostel war schnell gefunden, ein Lebensmittelladen gleich gegenüber.


Die erste Nacht in San Jose war erstaunlich ruhig. Das 4-Mann gemischte Hostelzimmer entpuppte sich als winziges Räumchen ohne Fenster aber mit eigenem Bad. Und - ich war allein. Geil. Von draußen keine Geräusche. Eine Etage höher war der Frühstücks- und Aufenthaltsraum, die Wände ähnlich beschrieben wie im letzten Jahr in vielen Herbergen und Bars auf dem Camino. Es gab Wasserspender, denn das Leitungswasser ist sehr stark gechlort. 


5:20 klingelte der Wecker - heute geht's nach Tortuguero - dazu muss man zum Gran Terminal der Caribe, der etwa 2km  vom Hostel lag. Noch hab ich Bock zu laufen und die 17kg Rückenrucksack plus etwa 10kg Bauchrucksack machen mir noch nichts aus. Also Abmarsch, 6:15 Uhr vor Ort, Ticket nach Cariari für ~3700¢ gekauft, eingestiegen, und schon geht's nach Nordosten. Sehr toll, wie doch Verlass auf Beschreibungen im Internet sind. Damit hab ich es ganz einfach gefunden. So war es zumindest gedacht.


Bisher immer zuverlässig, scheint das GPS im Handy nur noch den Standort anzuzeigen, keine Straßen mehr. Warum das?! Ging doch gerade noch.. der Bus schien auch die scenic Tour zu nehmen, die normale Strecke ist wohl wegen irgendwas blockiert. Es gibt einige, die auch nach Tortuguero wollen, sie hätten uns sicher gesagt, wenn wir keinen Anschluss hätten…der Bus macht nach 2,5 Stunden erst mal einen 20 Minuten Pause, Zeit, sich mit anderen auszutauschen, baños besuchen, frühstücken,..und dann geht's weitere 3 Stunden bis Cariari. So lange der Anschluss steht , alles gut. 

So schlängeln wir uns durch die Berge Costa Ricas, vorbei an Viehweiden, Zuckerrohr und Kaffeefeldern. Hielten ein paar Mal, und kurz vor halb 12 waren wir tatsächlich in Cariari, und der Bus stand gleich daneben, und nicht 500m weiter um die Ecke, wie manche behaupten..

Aber hui, der war abenteuerlich, ziemlich klapperig, die Tür blieb vorne offen, ein junger Mann lief durch die Reihen und kassierte 6500¢, das war auch gleich fürs Boot.

Ein Senor viejo setzte sich neben mich, und plapperte mich im schnellsten Spanisch voll, auch nachdem ich gesagt hatte, dass ich nicht zu viel verstehe…

Nach einer Stunde stoppten wir an einem riesigen Parkplatz (hier stehen alle Mietwagen von den Leuten, die sich Tortuguero gönnen) der Bootshafen erinnerte an Xochimilco aber war doch ganz anders. Noch eine Stunde Fahrt und Tortuguero lag vor uns. Mein Host wurde kurzerhand von freundlichen Menschen angerufen und stand Minuten später da, um mich abzuholen. Corner House hat 2 Schlafzimmer mit je einem Doppelbett und einem Doppelstockbett. Der Rest ist dann Gemeinschaftsraum. Na hoffentlich bleib ich alleine, die Hängematte ist cool und die Kochecke auch. 

Was hat mich nur geritten, heute schon die Tortugarour zu machen?! Es regnet seit 2 Stunden ununterbrochen. Aber egal. Tortugas!!!

Der Ausflug zur Eiablage der grünen Meeresschildkröten konnte nur mit Guide gebucht werden und kostete 35$. Es waren viele Gruppen unterwegs, wir wurden auf verschiedene Strandaufgänge verteilt.

Die Schildis lieben die Dunkelheit, und durch den Regen war es besonders finster. Entsprechend viele waren auch am Strand. Wir wechselten uns immer ab, um zu schauen, wie weit sie schon war. Die Eier sind etwa so groß wie ein Tischtennisball und haben eine elastische Schale. Davon fallen etwa 150 ins Nest. Dann wird es vorsichtig zugeschaufelt und der eben noch regungslose "Berg" Schildkröte bewegt sich wieder schubweise ins Meer. Wahnsinnig beindruckend!

Beim Strandspaziergang am nächsten Tag konnte man das super nachvollziehen. Riesige Schleifspuren und am Ende ein frischer Minikrater - ein neues Nest.  Überall! Auch zerstörte Eierschalen, die hoffentlich eine kleine Schildkröte ins Leben geschickt haben, und nicht Beute irgendeines Raubtiers wurden. Obwohl - das will ja auch was essen…Schildkröten sind halt r-Strategen (der Bio-LK sollte wissen, was das ist 😉)

Wer Beobachtet Hier Wen?

Am nächsten Morgen um 6 Uhr war die nächste Tour gebucht es hatte aufgehört zu regnen, zum Glück. Wir fuhren mit dem Kanu in die Kanäle im Hinterland von Tortuguero. Die Tour mit Guide kostete 25 $ und der Eintritt in den Nationalpark 15 $ (online kaufen). Jeder bekam ein Paddel in die Hand und musste mit zupacken, wenn die Strömung es erforderte. 

Auch hier waren es wieder viele Boote die alle gemeinsam Punkte ansteuerten, den ersten Iguano oder das eine kleine Zweifingerfaultier. Langsam bekam man ein Gespür dafür wo man hingucken musste und man entdeckte schnell noch viel mehr Tiere - Vögel, einen grünen Ibis z.b,  oder einem Reiher, und immer wieder Iguane, die in der Sonne chillen, Affen beim morgendlichen Yoga, Kaimane … In kleinen geheimen Kanälen konnte man auch Fledermäuse sehen, die an einer Baumhöhle hängen oder einen vor sich hin dösenden "einbeinigen" Vogel mit dicken Schnabel. 

So schnell konnte man sich all die Namen natürlich nicht merken. Überdosis. Nach kurzem Stopp im Zimmer ging's wieder raus diesmal in den Wald südlich vom Ort, dem Jaguar trail. Mit dem permit konnten wir auch diesen Wald betreten. Es ist alles so surreal. Bunte Schmetterlinge, die riesigen Blätter, die Geräusche, die Affenfamilien, die sich krachend zum nächsten Baum schwingen…und hmm, das da am Strand sah nicht ganz nach Hundepfote aus, oder?! Doch ein Jaguar?! Und wieder Affen... So toll!

Leben Im Nirgendwo

So dicht am Äquator (etwa 10 Breitengrade) geht der Tag so etwa von halb sechs bis halb sechs. Kurz vor 5 klappern die ersten Flipflops auf den Betonwegen entlng, sie wollen das erste Boot erreichen oder müssen hier ihre Arbeit beginnen. Es gibt einige Lebensmittelläden, viele Souvenirshops (die Hölle für Schildkröten- und Faultier-Liebhaber..), viele Restaurants. Viele Anbieter von Touren, eine Grundschule (der Schulhof ist einer der öffentlichen Wege zum Strand), eine Polizeistation (mit quads ausgestattet), auch die Müllabfuhr brummte mit Quad und kleinem Hänger durch die Gassen. Ansonsten läuft, wer kein Fahrrad oder Lastenräder hat.  Die Hunde werden nicht Gassi geführt, sie laufen gemeinsam und machen das selbst. Wenn nachts ein Ast auf die Stromleitung fällt, gibt es 4 Stunden lang kein Strom und vor allem kein Internet. Vermutlich hat jeder hier irgendwas mit Tourismus oder mit Schildkröten zu tun, wahrscheinlich eher beides zusammen. Vermieter, Guides, Verkäufer. Was anderes gibt's hier eher nicht. Wenn die Läden wegen der ständigen Feuchtigkeit wieder grün gewachsen sind, nimmt man neue Farbe, alles gut. Für mich heißt es nach 3 Tagen wieder Abschied nehmen. 5 Uhr früh geht das erste Boot, dann Bus an Bus, bis Guapiles, wo mich dann ein shared Shuttle einsammelt. Dazu muss ich aber 2 km zum Treffpunkt laufen… und das ist früh um 8 auch schon schön warm, denn wie gesagt, Äquatornähe, wenn Sonne da ist, dann gibt sie alles. Das Shuttle ist wesentlich teurer als der Transport mit den öffentlichen Bussen, doch es hat auch Vorteile. Und abgesehen vom langen Fußweg (normalerweise holen sie dich dann vom Hotel/Hostel ab, aber das hatte ich ja in dem Fall nicht) ist das eine fixe und bequeme Sache. Und nicht unwesentlich teuerer als ein Mietwagen pro Tag. Und den musst ja auch noch selber fahren und tanken und versichern…nee, was für ein Stress. Dann lieber das. Und der rideCR Fahrer war wirklich sehr nett. Es war wie eine Führung/Bustour durch das Land. Wir fuhren an Zuckerrohr- und Ananas Plantagen vorbei, die lustigen Stromleitungen, die direkt von der Oberleitung ins Haus führten (ist hier normal so), die hochstelzigen Müllkasten an fast jedem Haus und immer mal entlang des Weges sind für die Müllabfuhr, damit die frei laufenden Hunde sie nicht aufreißen und drin wühlen, Schulen (auch hier ist Uniform Pflicht)…und vieles mehr … es war sehr unterhaltsam die 140 km mit ihm zu fahren. Mit Bussen hätte ich mindestens noch 3 mal umsteigen müssen, in der Hoffnung, dass es dann auch noch weiter geht. Und so war ich schon vor 15 Uhr am Fuße des Vulkans Arenal in La Fortuna. Voila! Im Epizentrum der activities überhaupt, wie es irgendwo beschrieben stand...hier gibt's alles, Wanderungen, Natur, Fun, Nervenkitzel. Was man will, und bei wem man auch buchen will... Kannst hier überall. Keine Not, es schon vorher online zu machen. Natürlich sollte man erst rückchecken.

Beim Hostel war ich mutig. 4 Frauen Schlafsaal. Zuerst hatte ich ein leeres Zimmerchen, doch das hatte keine Locker. Und das mit Lockern war schon mit 3 jungen Ladies besetzt. 2 aus US und eine aus Israel, aber keiner sprach... Was kommt da auch so eine Olle Lehrerin daher und will Gespräche anfangen... Was die auch denkt...😅 Also enter ich auf das einzig freie Bett in mind 1,80m Höhe auf und wir alle schwitzen die ganze Nacht fürchterlich, weil der Deckenventilator kaputt ist und das Fenster nur einen Spalt zu öffnen ist. Wichtigste Regel jedoch - denn sie war extra an die Tür gepinnt: siehe Bild rechts unten.


Dahin, Wo Kaffee Und Kakao Wachsen

50$ für eine "Coffee and chocolate Tour", auch noch gleich in der Nähe, scheinen ganz schön viel, 30 hätten es vielleicht auch getan, doch der Guide Rosbi hat das wirklich super gemacht. Es ging durch verschiedene Stationen auf der kleinen Familienfarm, wo alles perfekt didaktisch aufbereitet war, ein geschultes Lehrerauge sieht das. Schautafeln, und alles Schrit für Schritt live erklärt, zum Teil zum Mitmachen, kosten, noch mehr kosten, zur nächsten Station..wieder hören, zuschauen, kosten,... Uns wurde der Werdegang des Kakaos erklärt (gut, wenn man schon mal im Hallorenmuseum Halle oder im chocoversum in Hamburg war, kennt man die basics, doch live war das noch was anderes)…mit dieser Hitze und Schwüle, die den Trockenprozess noch besser verständlich machte und die Gefahr, dass alles weg gammelt, wenn man nicht vorsichtig ist, wo auch keiner arbeiten möchte …ganz viel zum riechen und kosten - am beeindruckensten war "Kakao Tee", die gerösteten Schalen der Bohnen abgepult und aufgebrüht, mit Zucker und Zimt - sehr lecker! -  so viel Kakao und Schokolade wie hier hatte ich seit Wochen nicht gegessen. Happy Überdosis 🤗. 

Dann der Kaffee, in Costa Rica darf nur arabica angebaut werden, vom Samen, den wachsenden Kaffee Büschen, zur reifen Kirsche, verschiedenen Röststadien und Zubereitungsarten…und auch hier viel zu kosten… 

Zum Schluss gab es auch noch eine kurze Reise ins Land des Zuckerrohrs (ein bisschen wie Bambus, die Abfälle werden auch zur Papierherstellung oder für Bioethanol genutzt), wir drehten Zuckerrohr durch eine Presse, tranken den frischen Zuckersaft und wer wollte, durfte auch den destillierten "Saft" probieren (Rum 😉)

Alles zusammengenommen war sehr lehrreich und super gemacht. Und ja, man kann für Aktivitäten 100te km weit fahren und 50 $ bezahlen, oder das Geld auch hier vor Ort an die locals geben. Das ist ok. Das Leben als Kaffee- und Kakao-Bauer ist wirklich hart, und man muss das echt mit jeder Tasse Kaffee und mit jedem Stückchen Schoko Glück würdigen und genießen! 


Tag Des Vulkans

Am Morgen war Arenal endlich einmal wolkenfrei und man könnte den ganzen Kegel sehen. 

Heute sollte ja auch alles rund um den Vulkan gehen. Die Activity war geschrieben mit "extra full day* - nämlich vier activities in one für 125$, mit Eintritt und Mittagessen. 

Ein Sammelbus holte jeden von seinem Hotel/Hostel ab und wir begannen mit dem Wasserfall, der zwar nicht übermäßig hoch war aber doch ordentlich Wasser sein Tal brachte und laut donnerte. 500 Stufen unter der Aussichtsplattform konnte man stehende Fische (die sich auch durch Nähe Bader nicht beeindrucken ließen) und die Tiere des Waldes beobachten, wenn man flink genug war, gute Augen hatte und nicht nur mit einer Kamera rumhandelte - einen tollen leuchtenden großen blauen Schmetterling oder Affen z.B. , oder man konnte ein kühles Bad nehmen und dann - na klar - die 500 schweißtreibenden Stufen wieder hinaufklettern und oben genauso ankommen, als hätte es ein kühles Bad nie gegeben.


Der zweite Stopp war dann eine Wanderung am Vulkan. Am Start gab es gleich einige Highlights, ein leeres Kolibrinest, das nicht größer war als ein halber Tischtennisball, Kolibris beim Naschen an den Blüten, sowie Tucane vorbei fliegen. So surreal!

Dann ging es auch schon los, 1,5km straff bergauf, zum Glück im Schatten der hohen Bäume (Regenwald, nicht Dschungel, wie der Guide mehrfach betonte), wir sahen eine Schlange in ihrem Versteck im Baumstumpf, hörten pausenlos das auf- und abschwellende Gezirpe der Zikaden und immer mal ein paar Schmetterlinge… am Ende landeten wir auf großen Steinklumpen, die Arenal bei seinem Ausbruch 1968 ausgespuckt hatte. Natürlich waren wir noch lange nicht am Kraterrand, das hätte noch viele schweißtreibende Höhenmeter bedeutet und wäre eh illegal, aber es gab eine gewaltige Aussicht und krass, wie weit die Steine damals geflogen sind…

Auf dem Rückweg versuchte der Guide einen "Homie" aufzuspüren, doch das Faultier hatte sich verzogen, als eine Horde Quads den Berg hochgedonnert war. ☹️

Unten gab es dann das Mittagessen - sehr erfreulich in Pappassietten, nicht plastik! - mit Reis, rote Bohnen, Salat und nach Wahl Fisch, Huhn, Schwein oder veggie. War super und sättigend. Danach hatte auch der Berg so viel geschwitzt, dass er die angesammelten Wassermassen wieder loswerden musste. Kaum saßen wir im Auto, ging ein kleines Gewitter los. Ja, es ist Regenzeit!


Die dritte Activity waren die mystischen Hängebrücken. Hier hätte ich mir mehr Ruhe und Zeit zum Beobachten und Natur genießen gewünscht, doch wir rannten nur die Wege ab, wollte jeder schnell wieder ins Trockene? Der Regen hörte ja auch bald auf, das Rennen ging aber weiter. Eine Brüllaffenfamily ließ uns zum Glück doch mal länger verweilen… 

Die Hängebrücken waren aber toll. Sicher nichts für Leute mit Höhenangst. Und natürlich gibt es immer eine Familie, die immer vor dir laufen und auf jeder Brücke ihre 200 idealen Fotos schießen müssen. 🙄Honestly, people?!

Die Natur war natürlich trotzdem unglaublich. Das ganze Grün, das Moos auf Stämmen und den Riesenblättern, die herunter hängenden Flechten, die riesigen Stämme, mystisch, magisch, und wieder starke Jurassic Park vibes…


Ja, der Tag war ja noch nicht zu Ende, das vierte Highlight waren heiße Quellen. Was wir bekamen war auch ein heißer Flusslauf mit ordentlich Strömung, der hatte auch ein paar kalte Stellen, wo Nebenflüsschen einliefen… doch ansonsten sah das nicht aus, wie etwas, wofür man eigentlich Geld bezahlt um reinzugehen. Wir wurden einfach fix an der Straße ohne Parkplatz ausgeladen, schlidderten einen kurzen Schlammweg abwärts, kletterten durch einen, wie es eher aussah illegal geöffneten, Maschendrahtzaun und waren dann am Fluss, den die einheimischen Familien hier als Sonntagsausflug nutzen. Also das Bad war toll, und die Stelle sicher ein Budget Geheimtipp, aber bei einer extra buchbaren Activity wäre ich sicher sehr enttäuscht, hier zu landen (Nachtrag - diese buchbaren heißen Quellen sind tatsächlich andere, schick gemachte, die hier war in der Tat nur das Sahnehäubchen am Ende des Tages)

Das Bad war wirklich erholsam nach dem Tag, also war's OK.


Am Abend krachte noch ein heftiges Gewitter auf Fortuna hernieder. Aber hey, solche Donner habe ich noch nicht gehört! Weder was Lautstärke, Dauer und Klang angeht. Vielleicht gab der Vulkan noch ein Echo dazu…Wahnsin!


(Sonntag, 27.08.23, damit ich mal nicht die Zeit vergesse...)


Biodiversität In Hochform

Auf zur nächsten Tour - heute ging es für 70$ zum Caño Negro, ein Gebiet dicht an der Grenze zum Nicaragua mit der zweithöchsten Biodiversität (6% der Welt) von Costa Rica nach Corcovado im Süden an der Grenze zu Panama. Zunächst lagen gut 100 Minuten Busfahrt vor uns, vorbei an Ananas, Bananen und Zuckerrohr. Ein paar Schulen waren mit Kindern gefüllt, heute ist ja Montag, da müssen sie wieder ran. Jose war einer der Guides, er war der Warm-upper, und war ein wenig wie Jack Black in Jumanji. Jorge, der Busfahrer, war dann auf dem Fluss der Mainguide. Beide ein echt tolles Team! Auch hier gab's wieder Infos zur Landwirtschaft, zur Ernte mit Helfern aus Nicaragua oder Panama, je nach Gegend, und es war wirklich kurzweilig. Zum Beispiel wurden für ein paar hippe (US)Amerikaner pinke Ananas gezüchtet. Die kosten dann mal 50$ das Stück. 
Knapp vor der Grenze bogen wir nach links ab und hatten noch 19 km auf der "free Massage" Strecke, wie es Jose nannte, bis zum Boot, jo, kräftiges Geschaukel durch und um viele Schlaglöcher - aber gratis 😅.

Dann landeten wir an einem schicken Gebäude, wo es Toiletten und lecker Obst und Kaffee als Frühstück gab. Es ist hier ein Refugio, kein Nationalpark, der Unterschied ist wohl, dass hier die Einheimischen wirtschaftlich mit beteiligt werden, zb. Arbeitsplätze erhalten wie hier in der Küche, oder der Bootsfahrer… 
Jetzt kam Jorges Stunde, mit Spektroskop holte er zielsicher so viele Tiere heran, die man alleine nicht gefunden hatte. Natürlich weiß er ja, wo sie sich am liebsten aufhalten und meist anzutreffen sind … aber Garantie ist das nicht. Trotzdem sahen wir wirklich eine Menge Arten.
Schwalben, Brüllaffen, spider Monkeys, auch einen roten, das ist eine 1:1000 Mutation, Reiher, Kormorane, Enten, eine Eule (? Vermute ich mal, sah nur aus wie ein Holzstamm und war sehr weit weg und nachtaktiv), eine Wasserschlange, die Fledermaus konnte ich nicht sehen, vielleicht auf dem Computerbildschirm später, iguanos, die Emerald Echse und vieles mehr. Leider wieder keine Faultiere.

Nach knapp 3 Stunden war die Bootsfahrt vorbei und es gab Mittag. So ein tolles "Casado" (="verheiratet", bedeutet hier gibt's viele Sachen auf den Teller, die einfach gut zusammen passen, heute: Reis, rote Bohnen, Fleisch, Salat, geschmortes Gemüse und Zwiebeln und Bananenchips) hatte ich noch nicht. So lecker! Gestern das war schmackhaft, aber das hier war ein Fest für Auge und Zunge! Wirklich toll!

Bevor es wieder auf die gratis Massage Strecke ging, gab es noch eine Mini Activity - eine Kurzeinführung in Kaffee-, Kakao- und Zuckerrohr Landwirtschaft, also wirklich nur kurz, ersetzt nicht die Schokotour, also kaum "Gerede"😅 aber viel zum kosten 😋 

Auf dem schaukeligen Rückweg gab es eine Umfrage, wie es denn so war was man vom plastikfreien Konzept hiwlt das sie hier seit ein paar Jahren fahren, von der Tour, von den Guides etc…gibst  du 5 Sterne, alles ok, gibst du nur 1 Stern, fährst mit dem local Bus zurück 😅
Jorge stoppte unterwegs noch einmal, ob an der einen Ecke vielleicht doch noch ein paar sloths zu sehen waren, aber nein, die hatten sich verkrümelt. Wäre auch zu schön gewesen.
 Schon waren wir auch wieder am Fuße des Vulkans - dieser Ausflug war wirklich toll, es gab kein Zögern beim "Tip" geben, weder dem Bootsfahrer, noch dem Küchenteam, noch den beiden super guides !!! Absolute Empfehlung Canoa Aventura!

Und nur nebenbei - auch am Abend wieder ein heftiges Gewitter in Fortuna.👍

(Kolibri und Tucan waren schon vom Vortag und haben sich ins Bild gemogelt😉)

Hinter Den Bergen

Am letzten Morgen in La Fortuna hatte sich der Vulkan einen Wolken Sombrero aufgesetzt. Die Hostel Leute wie Danny und Jenny und all die anderen, wie z.B.  die vergangegen Tourguides, die nun neue Leute abholten, sind immer so freundlich und nett, geben viele Tips für weitere schöne Orte des Landes (oder welche man meiden sollte). Muchas gracias, heute geht's weiter.

 Für 30$ hatte ich den jeep-boat-jeep Trip zur anderen Seite des Arenal Sees gebucht. Google Maps sagt für die Strecke um den See 111 km mit dem Shuttlebus vielleicht knapp drei Stunden, wir brauchten etwa auch so lange, doch die Fahrt war viel abenteuerlicher und nicht so langweilig wie nur Straße. Für Rollkoffer war es allerdings nichts, doch das sagt einem vorher keiner. Der erste Jeep/Van endete an einem steinig- sandigen Ufer, wo die Boote ohne Steg anlanden konnten, nur ein Tritt half, ins Boot zu steigen. wir tuckerten gut eine Stunde über den See. Tolle Aussicht auf den Vulkan, auf die Ufer, wie ein kleiner Ausflug selbst. 

Auf der anderen Seite warteten dann ebenso viele Vans, allerdings war hier noch mehr Sand, der Weg noch weiter und manchmal verhinderten Sandsäcke, dass man zu sehr im Schlamm versank, weil dort ein wenig Grundwasser durchkam.

Der nächste Van kletterte straff bergauf, auf 4 km etwa 1000 Höhenmeter wie der Fahrer sagte, der Vulkan verschwand aus dem Blick, es war nur eine Schotterpiste, sehr schmal, mit Abhang links und toller Aussicht, einmal überquerten wir eine Betonbrücke, jedoch hatte die so viel Wasser, dass es oben drüber floss, aber wir fuhren einfach durch. Der Fahrer wohnte in der Gegend und stoppte an einem netten Restaurant für eine 15 Minuten Pause. Hier gab es einen alten Baum zu sehen und auch Schmetterlinge, doch dazu war die Zeit zu kurz. Windräder standen auf den Bergkuppen, sie sahen schon recht verwittert aus, aber das geht ja hier schnell.

Viel auf und ab und das GPS meinte, wir sind definitiv irgendwo im Nirgendwo, doch schon waren wir in Santa Elena im Gebiet Monteverde. Jeder wurde zu seinem Hostel gebracht, am ersten Stopp sah ich auch Joan aus Kanada wieder sitzen, die ich schon in Tortuguero kennengelernt hatte.


Mein Hotel lag in gegengesetzter Richtung (und Weg alleine ist nicht das Problem, aber das Auf und Ab dazwischen). Tolles kleines familiengeführtes Hotel mit Restaurant, es gab einen Drink zur Begrüßung, konnte mir sogar das Zimmer aussuchen.

Im Städtchen, das so viel kleiner und angenehmer ist als La Fortuna gab's nette Shops und eine Touristinfo, klar, kannst alles im Internet buchen, aber warum nicht auch mal hier fragen. Wie schon in Fortuna, war das hier Dollar Land, die Preise eher in Dollar angegeben, aber du kannst natürlich trotzdem in Colones bezahlen. Und noch was war viel angenehmer als in Fortuna - das Klima! Gut 15° kühler, sehr angenehm!


Für heute geht's noch auf eine Nighttour, für 30$, und wieder saß ich mit den gleichen Leuten im Van wie heute morgen, man sieht sich dann halt immer mal, wenn man zur gleichen Zeit an einem Ort ankommt. Jose war unser English Guide, konnte auch viel erzählen, nur Tiere waren kaum zu sehen. Faultiere waren wohl grad alle weggeflitzt, sie sind hier nachtaktiv, die einzigen Wirbeltiere waren ein paar Vögel, die auf den Ästen schliefen, und denen wir nun "unter den Rock guckten". Wirbellose gab es ein paar mehr, Motten, dann den schönen großen blauen, der aber jetzt die Flügel zusammen geklappt hatte und schlief, Spinnen, eine Stabheuschrecke, eine Tarantel in ihrer Baumhöhle und zum Schluss das unscheinbare Highlight - ein bissiger, dunkelbrauner Skorpion, der aber unter UV Licht wie im Avatar-Dschungel blau leuchtete. Wow!


Wo Die Berge Wolken Melken

Für 6 $ bringt dich ein Van eine holprige Straße bis in den Nebelwald von Monteverde. Hier kann man für 25$ ganz ohne Guide selbständig alle Wege ablaufen und seine Zeit genießen, meist auch ohne andere Besucher. Auf vielen Wegen ist man ziemlich allein und fühlt sich wie Alice im Wunderland, riesige Bäume, riesige Blätter, Moose, Farne, Flechten, Pilze, weiter oben auch Nebelschwaden - ein wirklich zauberhafter Wald. Die vielen Moose an wirklich allen Stämmen waren noch voller Tautropfen und saugten die Feuchtigkeit direkt aus dem Nebel.

Der Park ist super organisiert, an jeder Weggabelung befindet sich eine Karte und man kann gut entscheiden, welchen Weg man nun nehmen möchte. Auch die Entfernungen sind angegeben, leider nicht wie steil es hoch oder runter geht, das ist dann die kleine Überraschung. Der blau-grüne Weg überraschte mit sehr vielen Höhenmetern und einem vermoosten Plattenweg, und absoluter Ruhe, wenn man von leisen Meisen ähnlichem Vögelchen mal absieht. Lästig waren einzig die Fliegen (eher so was wie Bremsen), die selbst durch die lange Hose zwickten und einfach nicht zu verscheuchen waren. Also lange Jacke anlassen😐

Ab und zu brummte etwas kurz um dein Ohr und war schon wieder verschwunden, ein Kolibri.

Immer häufiger knackte und raschelte etwas an den Bäumen und am Boden. Nasenbären, ganze Familien. Und sie ließen sich nicht durch unsere Anwesenheit stören.

Eine Hängebrücke gab es hier, in rot, eine mini-golden-gate-bridge sozusagen. Und auch hier musste man wieder warten, weil hunderte Posen-Fotos geschossen werden mussten.

Zum Schluss, so als Entschädigung für wieder kein einziges Faultier, flog noch ein leuchtend blauer Morphofalter an mir vorbei, und am Boden krabbelte auch ein kleiner blauer Käfer. Der Tag war wieder in Ordnung.☺️


Hoch Über Und In Den Bäumen

Monteverde ist nicht nur bekannt für seine Nebelwälder und die Hängebrücken, sondern auch eine Vielzahl von fun-activities wie canopy Tours. Nicht, dass ich mich das nicht trauen würde, aber ich glaube, ich brauche meine Schutzengel noch für etwas später dieses Jahr, wenn es zweimal durch die Drake Passage geht…darum waren es heute nur die Hängebrücken im Selvatura Park. 

Für 88,15$ gab es die 8 Hängebrücken zum Selbstablaufen. Und danach noch ein kleines "Bonbon". Der Brückenpfad ist vorgegeben, man kann nicht abweichen, und nur mit Guide auch rückwärts ablaufen. Auch hier ist Nebelwald, doch wie schon Asterix fragte: "ist es bei euch immer so nebelig?" - "Nein, wenn es regnet, dann nicht". Auch hier verdrängte immer wieder Regen die Morgennebel und nahm etwas von der mystischen Stimmung.

 Die Brücken waren aber toll, es gab so viel Grün zu sehen, und egal ob Epiphyten, Parasiten, Symbionten … es war wunderschön. Weder große Tiere noch Insekten habe ich erwartet, bei dem Wetter ohnehin noch schwerer zu finden und gar zu fotografieren. Also freute ich mich an ein paar farbigen Spots in all dem Grün und nach guten zwei Stunden hatte ich den Ausgang wieder erreicht. 

Dann war es Zeit für das Bonbon😉 - bisher war ich ja im suchen nicht sehr erfolgreich, aber ich wollte sie schon sehen. Hier gab es eine Faultier-Aufpeppelstation. Wobei es eher ein second-chance-Hof ist, denn die Tiere hier können aus verschiedenen Gründen nicht ausgewildert werden und wurden in kürzester Zeit sterben. Und so hat man die Chance, sie mal kurz zu beobachten. Süß! Sag ja, Bonbon! 

Hier waren ausschließlich 2-Finger-Faultiere, und sie snackten gerade ein wenig Gemüse, bewegten sich sogar, nur keine Eile, langsam geht es auch…sie waren so fantastisch. Und als Trost für Bad Luck bisher - die kann man wirklich sehr, sehr schwer in Bäumen entdecken. Wenn sie sich nicht gerade bewegen, keine Chance! Das Fell sieht genauso aus wie die dicken Moos Arme, die sich alle Bäume angezogen haben. Außerdem wohnen Algen im Pelz, die ihn auch grün machen. Wirklich schwer zu entdecken. Vielleicht etwas größer als ein Koala, wiegen ca. 10 kg. 

Ja, das war ein schöner Ausflug ins Feen- und Faultier-Land. Endlich welche von nahem gesehen. 


Berge Und Meer (Nein, Nicht Das Dt.Reisebüro)

Abschied von Alissons Hotel, wirklich toll hier gewesen, sehr nette Gastgeber, super freundlich und hilfsbereit. Schade, dass das Hotel wirklich fast leer schien und auch kaum einer in das Restaurant ging. 

Der Transfer nach Quepos kommt pünktlich. Diesmal ist es interbus, rideCR wollte mich mit nur einer Person nicht buchen lassen. Dann eben die Konkurrenz. Alles super organisiert für 75$ - laut Fahrer eine 4 Stundenfahrt - das Gepäck erhält einen Aufkleber, ich das Gegenstück. Der Bus wird fast voll. 

Die ersten 80km geht es raus aus den Bergen, das bedeutet auf/ab/rechts/links/bremsen/stoppen/anfahren/ausweichen….in verschiedensten Variationen und Kombinationen. Aber der Magen hält wacker das Frühstück fest. Nein, das willst du auch nicht mit einem Mietwagen fahren!

 Das Transportsystem in CR ist wirklich super ausgebaut und wirklich bequem und stressfrei! Und door-to-door!!! Was für ein Service!

An einem riesigen Souvenirshop halten wir für eine 20 min Pause. Hier gibt's wirklich alles. Aber ich kann mich wie immer zurück halten. Die Berge sind jetzt weg, nur noch Hügelchen, und ab und zu blitzt der Pazifik und ein paar Surfer Strände durch. Der Busfahrer hätte mein, ich nenne es mal Hostel, auch wenn es das nicht ist, eher eine Ferienwohnung, fast nicht gefunden. Aber GPS macht's möglich. Leben fast wie die Einheimischen. Für den gleichen Preis hätte ich auch wieder 6er oder mehr gemischter Schlafsaal bekommen, dann lieber das hier in der Seitenstraße, mit netten Tipps der Gastgeber. Das empfohlene Restaurant mit frischem Thunfisch probiere ich morgen mal. Heute erstmal die "Hood" mit den Augen erkunden.

 

Quepos ist ein noch überschaubarer Touristenort in der Nähe des Nationalparks Manuel Antonio. Auch hier kann man verschiedene Aktivitäten buchen, zu denen man auch die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann. Souvenirläden gibt es immer abwechselnd mit Reiseanbietern, Restaurants, Supermarkt und Klamottengeschäften. Dazwischen mogeln sich dann mal eine Feuerwehr, der Busbahnhof oder ein Elektrogeschäft. Aber auch hier gibt es nicht eines der Handys, die ich für die esim nutzen könnte…bisher ging es ja auch ohne … zum Glück. 

So auf Augenhöhe mit dem Pazifik muss man sich natürlich schützen. Ein paar Warn- und Hinweistafeln zeigen die Evakuvierungsroute im Falle eines Tsunamis, und ein Schild, das dir zeigt was du machen sollst, wenn du in eine rip-current kommst und es nicht an der gleichen Stelle wieder an Land schaffst. Das Bild kenne ich aus dem 9.Klasse Buch, allerdings für Australien. Nun, das Problem ist hier ja das gleiche….


ein leichter, warmer Regen ließ mich wieder umkehren und die nächsten Tage planen. Irgendwas mit Meer, sicherlich 💙🌊🤗.


If This Isn't Paradise, What Is?!

Der Manuel Antonio National Park befindet sich ein paar Kilometer südlich von Quepos. Man kann wieder  über die offizielle sinac Webseite den Eintritt bezahlen (kostet 18 $) und ein Zeitfenster buchen. Früh kann man mit dem Linienbus für knapp 400 colones hinfahren, der Bus klettert wieder sehr steil bergan, doch plötzlich waren wir wieder am Meer! Ein super Strand an der Endhaltestelle vom Bus. Warum hat keiner gesagt, dass ich mein Badezeug mitnehmen sollte?!

Der Eingang zum Nationalpark war noch 500 m vom Strand entfernt, hier ging es wieder vorbei an vielen sich gerade aufbauenden Verkaufsständen mit Tüchern, Handtüchern, Kleidern, Schmuck und vielen selbstgemachten Sachen. War ein kleiner flashback zu Mexico. 
In den Nationalpark darf man keine Einwegflaschen mitnehmen, da gab's extra Taschenkontrollen. Auch hier kann man mit oder ohne Guide buchen. Ich nahm keinen, Tiere sind da oder eben nicht. Einziger Vorteil sind immer die Blicke und Fotos durch das scharfe Fernglas.
Und wenn immer sich irgendwo Leute sammelten, gab es etwas zu sehen. 
Und hallo, hier gab es wirklich einiges! Mal sehen, ob ich noch alles zusammen bekomme: Tucan, Reh, kleine Eidechse, größere Echsen, Iguanas, einen tatsächlich mal still sitzenden Kolibri, Kapuzineraffen, Spinnenaffen, leuchtendbunte Krabben, Einsiedlerkrebse, ein Nasenbär und endlich, live und in zottelfelligem grau - 3 Faultiere ganz oben in den höchsten Bäumen. Ne, die kann man wirklich schwer entdecken. Sie kommen ja auch nur einmal pro Woche auf den Boden um ihr Geschäft zu machen. Das muss man erwischen…oder lange nach ganz oben starren und hoffen dass sich mal irgendetwas bewegt. 
Die Kapuzineraffen waren ziemlich frech, sie mopsten einer Frau etwas aus dem Rucksack - eine leuchtendgrüne Packung Feuchttücher. Die Packung fiel irgendwann runter, aber am Tuch hat er noch eine Weile geschnüffelt. Crazy.
Ja, also tiermäßig war das schon die Überdosis Glück, und kulissenmäßig noch viel mehr, denn es gab mehrere Strände, alle super, alle Postkartenmotive, einfach fantastisch! Wenigstens mit den Füßen war ich drin. Es gab auch Duschen und Wasserhähne für die Füße, da konnte man den Sand wieder loswerden. 

Hier an der Küste rede ich mal lieber nicht über Temperaturen, das Wasser war sehr warm, die Luft unerträglich, man ist nur m schwitzen. Und so braute sich über Quepos ein fettes Gewitter zusammen. Seit 5 Stunden regnet und blitzt und donnert es nun fast ununterbrochen. Aber das stört nicht, hab ein Dach über dem Kopf und es hilft vielleicht alles etwas herunterzukühlen. 

Was für ein wunderschöner Tag! Kleines Paradies!
💙Pura Vida!💙

You Never Know ...

Heute gab es zwei Möglichkeiten - entweder Paddeln in Mangrovenwald oder Schnorcheln vor der Küste. ich habe mich für das Schnorcheln entschieden. Das war ein kleiner Anbieter, die Tour kostete 60$, man sollte an 2 spots schnorcheln können und Ausrüstung wurde gestellt. Klang alles super obwohl ich schon etwas nervös war, hab noch nie geschnorchelt, noch nie im Meer, man weiß ja nie, was da so lauert...

Aber - das Gewitter letzte Nacht hat auch das Meer so richtig durchgespült und gewirbelt, schon am ersten Spot konnte man nicht wirklich viel sehen nur ein paar bunte Fische, die wir mit Ananas

fütterten und die dir dann aus der Hand fraßen. 

Auf dem Weg zum zweiten Spot sahen wir viele große Boote auf einem bestimmten Punkt zufahren, plötzlich war da ein Blas und Mama und Baby Buckelwal tauchten auf. Die wurden dann richtig gehetzt

von den Booten ☹️

Wir sahen noch eine große Schildkröte schwimmen und kamen an den zweiten Spot - das war einer der Felsen, die ich gestern vom Nationalpark Strand aus gesehen hatte. Aber hier waren die Wellen

noch viel höher und unberechenbarer, da wollte keiner noch mal schnorcheln - hätten sie uns auch nicht gelassen.

Insgesamt war es aber ok, die Küste noch mal vom Wasser aus sehen, ein Schnorchelspot fürs erste Mal, und dann auch noch Schildies und Buckelwale - großartig! 

Nicht so großartig waren natürlich die Wellen unter dem kleinen Boot, die brachten den Magen dann doch mal durcheinander. Hoffentlich war es nur ein bisschen seekrank und nicht noch eine Mischung

aus Sonnenstich und anderen Unschönheiten…

Uvita

Die ganze Nacht rumorte es noch im Bauch, aber auch draußen tat sich was - 3 Stunden Gewitter und das noch vor Sonnenaufgang. Da gibt's heute die Regenhülle auf den Rucksack. Zum Glück kühlte es dadurch etwas ab und als es Zeit war, zum Bus zu gehen, war auch der Regen aus. Der Bus kam auch gerade, parkte ein, und 5 min später konnten wir einsteigen. Etwa 2500¢ kostete die Fahrt. 55km weiter endete der Bus dann im Ort, drehte um, das war für mich das Zeichen, jetzt aber raus hier. Die Haltestelle, die mir moovit gezeigt hatte, war nicht zu erkennen. Aber das ist hier eh egal, der Bus hält, wenn du fragst. Also ließ mich der Fahrer raus und ich hatte noch 500m und über 3 Stunden Zeit, um zur Lodge zu kommen. Ab 14 Uhr ging es ins Zimmer.


 Jetzt bin ich in Uvita, der Ort mit der Walflosse als Strand, das muss ich sehen. Die letzten 3 Tage am Meer, vielleicht gibt's ja auch noch einen schönen Nationalpark. Mal sehen.


Vorerst fühle ich mich jedoch eher nach Tag im Bett und definitiv im Schatten, die Übelkeit ist noch nicht weg und leichtes Fieber gesellt sich dazu. Hoffe, das ist morgen wieder weg.



Adios Uvita

Uvita, mit seiner malerischen Walflosse bei Ebbe, den entsprechenden Nationalpark und eine whale watching Tour hab ich nicht gemacht. Es war etwas eine Sackgasse hier. Ich dachte ja, jeder rammelt deshalb hierher. Vielleicht. Aber dann nur mit Mietwagen. OK, ein paar Busse kommen auch, nur 2 aus Quepos, das war ja wenigstens etwas. Der Rest war eher very local. Und die großen Shuttle Anbieter interbus und rideCR machen sich nicht die Mühe für einen shared Transport. Einzig paradise Shuttle CR hat einen Bus von San Jose nach Uvita und zurück, aber der fährt offensichtlich nur, wenn auch jemand hier runter will. 

Die andere Sackgasse war körperlicher Natur, ich blieb lieber im Schatten, lieber im Liegen und lieber gar nicht Rumbewegen. Die Nonstop Hitze der letzten Wochen, da brauchte ich mal eine Pause! Und die Yubara Lodge am Ende des schlammigen Weges, ihrem grünen Stahl-Schiebetor, mit ihrem Pool (in dem ich zwar nicht drin war, weil er immer in der Sonne lag und nach 18 Uhr in der Dunkelheit hatte ich auch keine Lust) mit ihrem gehobenen Zeltplatz Charme war da genau richtig. Schade, dass ich nicht mehr vom Ort sah, oder wenigstens mal einen Sonnenuntergang, aber es geht was geht.

So war aber auch mal gut Zeit die nächsten Länder zu planen. Ecuador fing schon mal etwas holprig an, aber das haben wir in einem zeitlich langen WhatsApp Chat (hier benutzt keiner was anderes) geklärt. Den Weiterflug nach Peru hab ich auch schon. Nur die Galapagosflüge muss ich noch klären. Und die Unterkünfte.


Wie verlässt man diesen stillen Ort nun wieder wenn man muss? Gibt ja kluge Apps. Moovit - zum Beispiel. Da gibst du dein Start und Ziel ein und er gibt dir mögliche Verbindungen. Ja, da saß ich nun mit einer Verbindung nach San Jose mit 4 mal umsteigen, zwischen verschiedenen Busunternehmen, und meist mit mindestens 300 m Fußweg dazwischen, und die Umsteigezeiten manchmal recht knapp… holy moly, das kann ja heiter werden. Fühlte mich immer noch nicht so voll fit. Um 10 begann ein Gewitter - yay, Abkühlung! Viertelstunde später vorbei. Hmm. Naja, den Weg zur Bushaltestelle geschafft, sitzt da eine Frau und wartet auch auf den Bus, fragt wo ich herkomme und hin will und ich zeige ihr den Odyssee Zettel mit den Verbindungen. Da fielen ihr alle Augen raus, und sie gab mir einen viel besseren Tip. Ein paar Stationen weiter ging mehrmals am Tag ein durchgehender Bus nach San Jose. Ja geil. Und dann kam ein Mann im klapperigen Auto vorbei, mit dem sprach sie kurz und beide verfrachteten mich da rein und er fuhr mich bis zu besagter Station. Toll! So sind die ticos 🤗 immer hilfsbereit. (Hätte sicher auch meine Herbergsmutti fragen können, daran hatte ich nicht gedacht, dumm…) aber so zeigte es sich live, wie toll einfach Fremde zu dir hilflosem Tourist sind. 

Zunächst ging's aber nicht so toll weiter, denn alle direkten Busse waren voll, außer der um 19 Uhr, oder (mit mir waren noch 2 gestrandet) wir warten auf einen Panama-Shuttle Bus, und hoffen,

dass da noch Plätze sind - der war etwas teurer aber, hey, danke! Danke! Danke! Nun fahren wir recht gerade Strecke, sitzen fast alleine im Bus in superflauschigen Sitzen , 3,5 Stunden direkt und sind glücklich!☺️


Fast, die Klima ist echt straff eingestellt und den geplanten Stop legten wir 500m vor dem super Touri-stopp und Shop, an dem die Shuttles halten. Wir stoppten eher, an einer ranzigen Raststätte, wo auch viele andere volle Busse ausgekippt wurden, aber denen schien es nicht so gut zu gehen. sie sahen aus, als würden sie weiter auf dem Weg nach Norden gehen, und dann Mexico durchqueren und in den USA anzukommen. Sahen sehr arm und schon sehr fertig aus, weil schon ewig unterwegs. 

Das machte die Haltestelle aber nicht so ranzig, eher die Fleischvergewaltigung auf den Grills - alles war drüber, es stank fürchterlich, man konnte nicht atmen. Und den Rest des Essens mochte ich auch weder anschauen noch probieren. Hier kamen andere Kunden an, die gut zahlenden Shuttle Kunden parkten weiter vorne und kauften noch das eine oder andere Souvenir. Ich hätte ja Bock auf ein neues Regencape, um den Stinker zu ersetzen. Ich hatte vergessen, das blaue Cape trocknen zu lassen, nachdem wir durch die Hängebrücken in Arenal durch waren. Böser Fehler! Böser Stinker! Wollte mich damit etwas vor der Klima schützen, aber das hälst du nicht aus! Ein Mief!


OK, dieser Bus nahm die scenic Tour schon an der Westküste lang und dann von Westen auf die

Hauptstadt zu, leider stoppte er nicht zufällig am Flughafen sondern fuhr quer durch die Stadt weiter bis zu seinem Depot, das sehe weit im Osten lag. Das war zu weit, um zu den passenden Flughafenbussen zu laufen. Also egal, ich nahm ein Taxi und fuhr um die Stadt drumrum, denn es war gerade Rushhour,wurde auch schon wieder dunkel, und am Ende hatte ich so viel bezahlt, wie für ein shared Shuttle. Alle colones sind alle. Also alles schick. Im Hostel gab's eine schicke Aussicht von der Dachterrasse und lecker Pasta. Morgen geht's nach Quito.🙂


Wir hatten eine unruhige Nacht, nicht nur, dass unser kleines Zimmerchen mit 3 Frauen gut gefüllt und das kleine Fenster nicht wirklich Erlösung bringen konnte, es saßen auch noch ständig Leute draußen, die irgendein ekliges Zeug rauchten und alles ins Zimmer zog. Naja, das Shuttle zum Flughafen war kostenlos, einchecken bei avianca ging fix, auch die Sicherheitskontrolle, ruckzuck war man auf der unheimlich teuren anderen Seite. Frühstück für 18 $ für ein Sandwich und einen Cappuccino, für ne Flasche Wasser und Kaugummis kamen nochmal 13$ dazu. Aber es geht auch nicht ohne… was soll's!


Die Shops halten sich in Grenzen, viele Souvenirs, Faultiere, Affen, als Öffner, Kleber Magnete, Plüschtier …die T-Shirts eher so lala, da gab's unterwegs schickere, Technik gibt es keine, auch nicht überladene Parfum, Whisky und Süßigkeiten Regale.. die sind klein und separat .

Der Flughafen ist aber sehr gut, um mal wieder auf seine 10000 Schritte zu kommen. Ein paar Mal Gate 8-20 und es ist erledigt. Dabei treffe ich auch die Frau von gestern aus dem Bus, sie fliegt über Zürich nach Hause.


Mein Flieger hat nur eine kurze Zwischenlandung in Quito und will eigentlich nach Buenos Aires. Ah, diese Namen ☺️.

Die Halle war aber überschaubar gefüllt wir wurden mit einem Bus zum Flieger gebracht, der stand ganz weit draußen, am Ende der Rollbahn. 


Und wir hoben fast mit Sonnenuntergang ab. Das Meer schimmerte golden, viele verschiedene Wolkenschichten machten echt schöne Bilder und noch besser - der Flieger war halb leer. Wir hatten freie Platzwahl, Fenster auf linker oder rechter Seite…was du wolltest. Ist mir noch nie passiert. Schöner Abschied von Costa Rica. 

Es geht weiter nach Ecuador